Diese Geschichte erzählt der originelle Film "The Artist" des französischen Drehbuchautors und Regisseurs Michel Hazanavicius.
Nicht nur, dass es in dem Film um die Zeit der Stummfilme geht, der Film selber ist ein Stummfilm, was im Jahr 2011 durchaus ungewöhnlich sein dürfte.
Stumm heißt nicht ohne Ton. Es gibt Musik - und es gibt an strategischen Stellen auch dazwischengeschnittene Dialogtafeln, damit man die Handlung besser verstehen kann.
Der in schwarz-weiß gedrehte Film lebt vor allem von seinen Darstellern, die versucht haben, so zu spielen wie es die Schauspieler in der Stummfilmära tun mussten, um verstanden zu werden: Jedes Gefühl wird in der Mimik und in den Bewegungen übertrieben, damit es sich auf den Zuschauer übertragen kann.
Herausgekommen ist eine sympathische Stilübung, die allerdings nicht viel mehr ist als eine Stilübung: Wenn man nämlich untersucht, was nach Abzug aller Überraschungselemente übrig bleibt, muss man feststellen, dass die Story als solche doch sehr dünn, klischeehaft und vorhersehbar ist.
Doch die internationale Filmgemeinde scheint das nicht zu stören: Jean Dujardin hat in Cannes in diesem Jahr den Darstellerpreis erhalten und der Film wird allgemein über den grünen Klee gelobt.
Der Vorteil eines Stummfilms ist, dass er auch in Hollywood verstanden werden kann (man braucht nur die Dialogtafeln auszutauschen), und dadurch sieht es im Moment tatsächlich so aus, als ob der Film bei den Oscars mitmischen könnte. Ein solches Stück Nostalgie dürfte vor allem die älteren Academy-Mitglieder zu Tränen rühren. Wait and see...
Frank Vandenrath - Bild: Cannes Film Festival 2011 (epa)