Matthew McConaughey hat vor mehr als zehn Jahren einen furiosen Kinostart hingelegt mit Hauptrollen in den Filmen "Die Jury", "Contact", "Amistad" und "Ed TV".
Und obwohl er seitdem regelmäßig auf der großen Leinwand zu sehen war, tauchte er danach mehr in den Klatschspalten der Regenbogenpresse auf als in der seriösen Kinopresse. Tumbe Actionfilme und seichte Komödien haben seine Glaubwürdigkeit als Schauspieler arg gebeutelt.
Jetzt spielt er einen Anwalt, der auf Ruhm und Reichtum aus ist und glaubt, eine Goldader entdeckt zu haben, als er die Verteidigung eines reichen Schnösels (Ryan Phillippe) übernimmt, der eine Prostituierte ermordet haben soll.
Doch der Fall erweist sich als eine Nummer zu groß für ihn. Der Anwalt muss seine ethischen Grundsätze überprüfen und versuchen, lebend einen Ausweg aus dem juristischen Dilemma zu finden.
Der Gerichtssaalthriller ist in den USA ein Kinogenre für sich. Von den berühmten "12 Geschworenen" mit Henry Fonda und "Zeugin der Anklage" mit Marlene Dietrich über "Eine Frage der Ehre" mit Tom Cruise und Jack Nicholson bis hin zu den John-Grisham-Verfilmungen wirft Hollywood regelmäßig einen Blick hinter die verschlossenen Türen eines Gerichtssaals, wobei die Drehbuchautoren sich gegenseitig überbieten mit falschen Fährten und überraschenden Enthüllungen in letzter Minute.
Der Film "The Lincoln Lawyer" setzt diese Tradition fort und bietet den Fans des Genres unterhaltsame zwei Stunden, wobei er weder überaus originell noch außergewöhnlich spannend ist. Matthew McConaughey hofft wohl, seiner Karriere wieder etwas Auftrieb zu geben, indem er noch einmal in die Rolle des Anwalts schlüpft, die ihm 1996 in "Die Jury" den Durchbruch verschafft hatte.
Frank Vandenrath - Bild: Jens Kalaene (epa)