Zum Auftakt läuft am Dienstagabend die iranische Produktion "Die Saat des Heiligen Feigenbaums" von Mohammad Rasoulof. Der Film ist eine eindrucksvolle Abrechnung mit dem Regime im Iran und spielt vor dem Hintergrund der Proteste nach dem Tod von Masha Amini im Jahr 2022. Im Mittelpunkt steht ein Familienvater, der als Richter für die Regierung arbeitet, während seine Töchter sich den Protesten anschließen – ein Konflikt, der die Familie auseinanderreißt.
Nach der Vorführung laden Infostände und eine Ausstellung zum Austausch ein. Die Ausstellung zeigt Porträts von Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten – darunter auch Bewohnerinnen und Bewohner des Empfangszentrums Bellevue.
Am Mittwoch steht der Film "No Other Land" auf dem Programm, eine palästinensisch-israelische Koproduktion, die bereits mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Über fünf Jahre hinweg begleiten zwei Journalisten die Zerstörung von Häusern und Dörfern im Westjordanland – und zeigen dabei die Resilienz der Menschen, die immer wieder neu beginnen müssen.
Den Abschluss am Donnerstag bildet "Souleymans Geschichte", ein Film aus Frankreich über einen jungen Mann aus Guinea, der in Paris Asyl sucht. Er bereitet sich auf sein entscheidendes Interview vor, während er gleichzeitig versucht, seinen Alltag als Essenslieferant zu bewältigen – ein beeindruckendes Porträt über Hoffnung, Druck und das Leben in der Warteschleife.
Die weMind.-Filmtage finden bereits zum neunten Mal statt. Wer Lust auf bewegende Filme und Dokumentationen mit Tiefgang hat, ist hier genau richtig.
Tickets für die einzelnen Filme oder als Filmpass für alle drei Tage sind unter anderem auf der Internetseite des Alten Schlachthofs erhältlich.
Robin Emonts



