Der Privatsender ProSieben, der die Gala bereits zum 13. Mal in Deutschland live übertrug, erreichte in der Nacht zum Montag mit der gut dreistündigen Show aus Hollywood im Schnitt 280.000 Zuschauer. Das teilten die Marktforscher von Media Control am Dienstag mit. Im vergangenen Jahr hatten 460.000 Menschen die Oscar-Verleihung live geguckt.
Der Großteil der Zuschauer war zwischen 14 und 49 Jahren alt. Etwa 220.000 sogenannte werberelevante Zuseher schalteten die Live-Übertragung aus Los Angeles ein und holten einen Marktanteil von 16,0 Prozent in den Nachtstunden. Bei den Frauen ab 14 Jahren schnitt die Verleihung der Academy Awards etwas besser ab als bei Männern.
Das gesunkene Interesse könnte daran liegen, dass das Rennen in den bedeutenden Kategorien des wichtigsten Filmpreises der Welt in diesem Jahr wohl weniger spannend war. 2010 war das umsatzstärkste Werk der Filmgeschichte («Avatar - Aufbruch nach Pandora») im Rennen gewesen, welches jedoch dem Kriegsdrama «Tödliches Kommando - The Hurt Locker» unterlag.
Auch in den USA sank in diesem Jahr die Zuschauergunst für die Gala, deren Moderatoren Anne Hathaway und James Franco fast durchweg Verrisse kassierten, weil sie zu brav und bieder gewesen seien. James Franco wirkte ab der Mitte der Veranstaltung durchweg desinteressiert (oder stoned?), während Anne Hathaway verzweifelt versuchte, das Vakuum an ihrer Seite mit exaltierter Fröhlichkeit zu überspielen. Auch hatten die beiden schlechte Gagschreiber.
dpa / Frank Vandenrath - Bild: Michael Yada (epa)