bezeichnete Annie Girardot als das "schönste dramatische Talent der Nachkriegszeit".
Die französische Schauspielerin Annie Girardot ist tot. Der TV-Sender BFM berichtete unter Berufung auf ihre Familie, sie sei am Montag im Alter von 79 Jahren in einem Pariser Krankenhaus gestorben. "Sie hatte ein enormes Talent", sagte ihr Kollege Jean Rochefort am Montag über sie.
Zu ihren Erfolgen zählten "Rocco und seine Brüder" (1960) von Luchino Visconti mit Alain Delon oder "Drei Zimmer in Manhattan" (1965) von Marcel Carné, für den sie auf der Biennale in Venedig den Preis der besten Darstellerin erhielt. "Aus Liebe sterben" (1970) machte sie zum Weltstar.
Die zu ihren Lebzeiten als sensibel und impulsiv beschriebene gelernte Krankenschwester spielte in rund 40 Jahren in künstlerisch ambitionierten, aber auch in nur unterhaltsamen Filmen in den verschiedensten Berufen, als Richterin, Rechtsanwältin, Taxichauffeurin oder Polizistin. In "Dillinger ist tot" (1968) von Marco Ferreri war sie Partnerin von Michel Piccoli.
Drehbuchautor Michel Audiard schrieb ihr mehrere Filmrollen. In "La Gifle" von Claude Pinoteau tröstete sie ihre Filmtochter Isabelle Adjani, als Lino Ventura diese ohrfeigte. Unvergessen bleibt sie auch als komisches Talent in "Der Querkopf" von Claude Zidi an der Seite von Louis de Funes.
dpa/okr/km - Bild: Sandor Haaz (epa)