Es ist das dritte Filmprojekt des Teams um Joshua Cremer und Chris Eyre-Walker, mit Roger Arens, Dany Gallo und Catherine Bettendorf. Diesmal haben sie eine Kurzgeschichte verfilmt von Andreas Horsch. Horsch, selber in einem kleinen Dorf in der deutschen Eifel aufgewachsen, hat eine intensive Geschichte geschrieben, die einen Blick hinter die Kulisse einer scheinbar heilen, bäuerlichen Welt wirft.
Chris Eyre-Walker hatte die Geschichte schon vor einigen Jahren sofort gepackt. "Er beschreibt sehr schön das Gefühl und das Ambiente der Geschichte. Irgendwie hat diese Geschichte Bilder in meinem Kopf ausgelöst - und offenbar bei Joshua auch. Denn als ich vorgeschlagen habe, das Projekt anzugehen, habe ich ihm die Geschichte zugeschickt und zwei Minuten, nachdem er sie gelesen hatte, hat er gesagt "Ja, das machen wir, das ist das nächste Projekt". Es war für uns beide das gleiche Gefühl, dass da was drin ist, womit wir uns befassen wollen."
Der Autor Andreas Horsch war in die Vorbereitungen zum Film eng eingebunden. Gedreht wurde in einem Bauernhaus in Weisten. Der Film spielt in nur zwei Räumen. Dort konnte die Crew sich Zeit lassen mit den Details - und eine bedrückende Atmosphäre schaffen. Zwei Räume, zwei Hauptfiguren. Die beiden Charaktere - ein Ehepaar - werden gespielt von Lucie Hammerschmidt und Christian Roosen.
"Mir war wichtig, dass sich beide vor dem Dreh nicht gesehen haben. Ich will nicht zu viel verraten, aber beide haben in der Geschichte nicht das beste Verhältnis zueinander. Ich fand es richtig, dass sie sich nicht vorher allzu sehr anfreunden", so Regisseur Joshua Cremer. Lucie Hammerschmidt kannte Joshua Cremer vom Agora-Theater, den Eupener Fotografen Christian Roosen hatte Produktionsassistentin Catherine Bettendorff ins Spiel gebracht. Abgerundet wird die Geschichte durch die Erzählstimme von Matthias Weiland. "Die Stimmung ist bestimmt nichts für Kinder, bedrückend, düster. Und leider ist die Thematik des Films auch immer noch aktuell. Also, es wird kein Zuckerschlecken."
"Wir lachen immer und sagen, den nächsten Film drehen wir am Strand, schön warm, anderes Thema - mal was Positives. Wir drehen halt immer im ostbelgischen Wetter. Aber wir sind alle hier aufgewachsen, wir haben eine Beziehung zu dieser Landschaft, zu den Menschen und zu den Themen dieser Region. Und es ist spannend, aus der Phantasie, der Kreativität zusammen mit dem Umfeld etwas zu kreieren", sagt Chris Eyre-Walker.
Der Film "Zehn Eier" dauert 20 Minuten. Dass ihre Filme spalten und kein breites Publikum ansprechen, damit kann das Team leben. "Klar wird es Leute geben, die werden den Film nicht gut oder abstoßend finden. Wieder andere finden ihn gerade gut. Aber dieses "Joot jemaht, hier kriste e Bier" - damit kann ich nichts anfangen. Dann lieber Leute, die rauslaufen, die klare Kante zeigen, das ist mir lieber, denn es zeigt, es hat was mit ihnen gemacht."
Premiere feiert der Film am kommenden Wochenende im Kino Corso. Anschließend gibt es ein etwa 30-minütiges Gespräch mit den Machern moderiert von Raffaela Schaus und ein DJ-Set.
"Zehn Eier" ist zu sehen vom 1. bis 3. März im Kino Corso in St. Vith, am 22. und 23. März im Kino Scala in Büllingen und am 13. und 14. April im Cinema "Jünglingshaus" in Eupen. Beginn ist jeweils um 20 Uhr.
Gudrun Hunold
Danke für den netten Bericht zu unserem Projekt! Wir freuen uns schon unseren Film mit der Welt zu teilen.