Nach der feierlichen Eröffnung beginnt am Freitag bei der 61. Berlinale das Rennen um die Bären. Kevin Spacey und Jeremy Irons stellen den Börsen-Thriller «Margin Call» von US-Regisseur JC Chandor vor. Die Filmemacherin Paula Markovitch zeigt «El premio» (Der Preis), eine autobiografisch geprägte Geschichte, die zu Beginn der Militärdiktatur in Argentinien spielt.
Zur Eröffnung der Internationalen Filmfestspiele lief der neue Film der Coen-Brüder, der für zehn Oscars nominierte Western «True Grit» mit Jeff Bridges, Hailee Steinfeld und Josh Brolin. Der Abend war eine Mischung aus Kinokunst, Hollywoodglamour und politischer Botschaft.
Jurypräsidentin Isabella Rossellini las im Berlinale-Palast einen bewegenden Brief des iranischen Jurymitglieds Jafar Panahi vor. Der Filmemacher konnte nicht nach Berlin reisen, weil er zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt ist.
Ihm sei für 20 Jahre der Blick auf die Welt entzogen worden, schrieb Panahi an das Festival, das aus Solidarität einen leeren Stuhl mit seinem Namen auf die Bühne stellte. «Aber ich hoffe, nach meiner Freilassung eine Welt ohne geografische, ethnische und ideologische Grenzen zu bereisen. Eine Welt, in der die Menschen ungeachtet ihres Glaubens und ihrer Überzeugungen in Frieden miteinander leben.»
Die Berlinale präsentiert am Freitag in einer Sonderveranstaltung «Offside», für den Panahi 2006 einen Silbernen Bären erhielt. Bis zum 20. Februar stehen insgesamt knapp 400 Filme aus 58 Ländern auf dem Programm. 16 Filme sind im Rennen um den Goldenen und die Silbernen Bären.
Elke Vogel und Caroline Bock (dpa) - Bild: Jörg Carstensen