Er schrieb keineswegs nur für James Bond, doch seine Dienste für den stilsicheren Agenten haben ihn weltberühmt gemacht: Der Komponist John Barry ist im Alter von 77 Jahren gestorben, wie seine Familie mitteilte.
Der gebürtige Brite starb in seiner Wahlheimat bei New York an einem Herzinfarkt, hieß es am Montag in mehreren britischen Medien.
Gleich mehrere absolute Bond-Klassiker tragen den Fingerabdruck des Filmmusik-Machers. So hat sich neben den in Gold gehüllten Schönheiten aus «Goldfinger» vor allem die Titelmelodie von Barry eingebrannt - gesungen von Shirley Bassey.
Barry verlieh auch «Man lebt nur zweimal», «Moonraker» und «Diamantenfieber» Glanz. Dabei verrührte er mal gekonnt Big-Band-Sounds, Jazz und Latin, dann wieder schüttelte er für den berühmten Geheimagenten Melodien für Verführungsszenen aus dem Ärmel.
Barry hat fünf Oscars und vier Grammys gewonnen. Nach Bond setzte er seine Arbeit unter anderem in Filmen wie «Jenseits von Afrika» und «Der mit dem Wolf tanzt» erfolgreich fort.
Film und Musik waren Barry buchstäblich in die Wiege gelegt worden. Sein Vater war Kinobesitzer, seine Mutter klassische Pianistin. Sein Talent wurde bereits zu Schulzeiten entdeckt, als junger Mann versuchte er sich unter anderem mit seiner eigenen Band.
Doch Bond brachte den Durchbruch: Die Produzenten von «James Bond - 007 jagt Dr. No» hatten den jungen Komponisten auf die von Monty Norman geschriebene Titelmelodie der Reihe angesetzt. Er brachte sie mit so viel Stil in Schwung, dass er gleich für die nächsten Filme eingeplant wurde.
Barry war vier Mal verheiratet und verbrachte einen Großteil seiner Zeit in den USA. Seine zweite Frau war die Schauspielerin Jane Birkin, die Ehe hielt aber nur drei Jahre. Er hinterlässt seine Frau Laurie, mit der er seit 1978 verheiratet war, sowie vier Kinder und fünf Enkelkinder.
Der Schwiegersohn des Komponisten, BBC-Reporter Simon Jack, sagte: «Er hat das Schreiben von Musik so geliebt wie andere das Hören von Musik lieben.»
Britta Gürke (dpa) - Bild: epa