Jake ("Prince of Persia", "Zodiac", "Brokeback Mountain") ist ein Charmeur ersten Ranges, der nicht nur seine potentiellen Kunden, sondern auch reihenweise schöne Frauen aufs Kreuz legt. Doch der unschuldige Blick aus seinen schönen Augen verrät dem Zuschauer sofort, dass er durchaus zur Läuterung bereit sein wird, wenn er nur der richtigen Frau begegnet. Ein Traum also für alle Zuschauerinnen, die hoffen, mit der Kraft ihrer Liebe den übelsten Macho zähmen zu können.
Anne ("Rachel getting married", "The Devil wears Prada", "The Princess Diaries") ist eine junge Parkinson-Patientin, die unabhängig bleiben und nicht nur aus Mitleid geliebt werden möchte. Sie entdeckt das Potential an Menschlichkeit in ihrem One-Night-Stand, schreckt aber davor zurück, es herauszukitzeln, da sie sich dadurch zu sehr binden würde.
Der Film funktioniert auf drei Ebenen: zum einen ist er eine klassische romantische Komödie, in der beide Hauptfiguren den ganzen Film über Katz und Maus spielen, zum zweiten ist er ein Melodram à la "Love Story" mit Krankheitselementen, die einen ganz schnell erwachsen werden lassen, und dann ist da noch eine satirische Aufarbeitung der Praktiken der Pharma-Industrie.
Alle Männer in dem Film (außer Jake natürlich) sind üble Rüpel, die ein nicht gerade positives Frauenbild vermitteln, sodass Jake weit und breit keine Konkurrenz hat, wenn es um das Sammeln von Sympathien geht. Es gibt noch nicht einmal den sonst üblichen schwulen besten Freund der weiblichen Hauptrolle, der als Kontrapunkt zur herkömmlichen "Männlichkeit" auftritt. Selbst Anne Hathaway hat es schwer, ihre Schnitte in dem Drehbuch zu machen, das weitaus mehr an Jake und seiner "Verwandlung" interessiert ist als an der mit ihrer Krankheit kämpfenden jungen Frau.
Wenn Sie also für Jake schwärmen, sein Lächeln, seine Augen, seinen (oft nackten) Body, dann kommen Sie hier voll auf ihre Kosten. Wenn nicht, schauen Sie sich im Nachbarsaal lieber einen Action- oder Horrorfilm an!
Frank Vandenrath - Bild: epa