Ein Gesicht wie eine Leinwand möchte man Tom Hanks attestieren. Denn in den Schauspieler lässt sich fast jede Rolle erfolgreich hineinprojizieren - die des Forrest Gump im gleichnamigen Meisterwerk, als Gefängniswärter in "The Green Mile" oder Militär im Weltkriegs-Epos "Der Soldat James Ryan". Der Max-Mustermann Hollywoods bringt auch im Rentenalter verlässlich Erfolgsfilme in die Kinos. Am Freitag, den 9. Juli, wird der vielfach preisgekrönte Hanks 65 Jahre alt.
Thomas J. Hanks wurde 1956 im kalifornischen Concord geboren. An der California State Universität machte er seinen Abschluss im Fach Schauspiel. Sein Durchbruch ließ in Cleveland und New York in den 1970ern und 1980ern etwas auf sich warten. Dann verhalf ihm seine heitere Persönlichkeit zu Comedy-Rollen zunächst im Fernsehen, seine Darstellung eines Jungen im Körper eines Erwachsenen in "Big" brachte ihm 1988 eine erste Oscar-Nominierung ein und markierte den Beginn eines herausragenden Aufstiegs. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens ist Hanks noch heute, mehr als 30 Jahre später.
In den 1990er-Jahren weitete er sein Repertoire aus: Der amerikanische Jedermann wandte sich in "Philadelphia" oder "Forrest Gump" auch dem Drama zu. Dafür gewann er 1994 und 1995 jeweils den Oscar als bester Hauptdarsteller. Es folgten zig weitere Filme, von "Apollo 13" über "Cast Away - verschollen" bis "Sully". Über sein unvergleichliches Gesamtwerk schreibt Hanks in seiner Twitter-Biografie lapidar: "Ich bin dieser Schauspieler aus einigen Filmen, die Du mochtest und einigen, die Du nicht mochtest".
In seinem Privatleben scheint Hanks genauso skandalfrei, wie man es erwartet: Seine Ehe mit Schauspieler-Kollegin Rita Wilson hält schon seit mehr als 30 Jahren - seine Kinder sind erwachsen und aus dem Haus. Mit Wilson verbringt Hanks seine Zeit meist in Los Angeles, und auch gern in Griechenland - seit 2020 besitzt er auch den griechischen Pass. Eine Zwangspause musste das Paar einige Monate zuvor in Australien einlegen: Sie gehörten zu den ersten internationalen Stars, die am Coronavirus erkrankten.
Die Welt bangte damals mit Hanks, es scheint fast niemanden zu geben, der ihn nicht kennt - oder? Nicht ganz, wie Hanks vor einige Monaten nach Dreharbeiten zum Netflix-Western "Neues aus der Welt" mit dem deutschen Jungstar Helena Zengel bemerkte. Die 13-Jährige konnte mit dem Namen Hanks offenbar nicht viel anfangen: "Ich denke, sie ist zu jung, um irgendeinen meiner Filme gesehen zu haben", erzählte der Schauspieler damals. "Ich habe sie ab und zu getestet, aber sie schüttelte den Kopf und meinte "das sagt mir nichts"."
Von Benno Schwinghammer, dpa