Der Kurzfilm "The Repairer" spielt in Ostbelgien. Auch die kreativen Köpfe, die mitgewirkt haben, stammen aus der Region. In den Hauptrollen sind Joé Keil, Mary Schumacher, Roland Schumacher und Nicole Adams zu sehen.
Doch auch der alte Traktor, der das Filmplakat schmückt, spielt eine Hauptrolle, wie der Regisseur und Drehbuchautor Joshua Cremer erklärt. Es bleibt bewusst viel Raum für Interpretation. Der Titel ist so gewählt, dass jeder Zuschauer etwas anderes damit verbindet: "Jeder Mensch hat Dinge zu reparieren - "Der Reparierer" auf Deutsch. Der Zuschauer soll selbst für sich entscheiden, welche Sachen in seinem Leben zu reparieren sind."
Im letzten Jahr war der 30-Jährige oft zu Fuß in Weisten und Crombach unterwegs. Dort ist er auch aufgewachsen. Die Erinnerungen haben seiner Filmarbeit Nahrung gegeben: "Bei den Spaziergängen sind Bilder hochgekommen, Tagträume und Träume in der Nacht wiedergekommen, man verliebt sich in die Geschichten, die entstehen."
Die Musik hat Dany Gallo komponiert. Der Film kommt ohne Sprache aus - genauso wie das Drehbuch. Die Szenen wurden zuerst zeichnerisch dargestellt. Das ganze Team hat versucht, diese Ideen umzusetzen. Chris Eyre-Walker war beim Dreh für die technischen Fragen zuständig. Die Drehorte lagen praktisch vor der Haustür. Normalerweise reist er als Kameramann durch die ganze Welt - bis Corona ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Anders als bei kommerziellen Aufträgen steht bei "The Repairer" der künstlerische Prozess im Vordergrund. Roger Arens' Steckenpferd ist die Bildkomposition. Er freut sich, wenn die Zuschauer sich überraschen lassen: "Es ist kein klassischer Film - es ist experimentelles Kino, keine normale Geschichtenerzählung, eine andere Art von Film."
Es soll nicht der letzte Film bleiben. Regisseur Joshua Cremer hat schon Ideen für ein neues Drehbuch zusammengebracht. Worum es bei seinem nächsten Projekt geht, bleibt aber noch geheim.
Chantal Scheuren