"Phänomenal!", so freut sich Regisseur Ben Stassen über den Erfolg seines Animationsfilms "Bigfoot Family" in den englischsprachigen Ländern, von den USA bis Neuseeland. Erst ab Freitag ist er bei Netflix im Programm, und schon steht er dort auf Platz 1: der meist gestreamte Film quer durch alle Sparten. In England und Irland ist er Nummer zwei.
Wieviele Zuschauer das bedeutet, kann man nur schätzen. Fest steht, dass es fast 100 Millionen Netflix-Abonnenten gibt. Am letzten Wochenende dürften deshalb mehrere Millionen Menschen "Bigfoot Family" angeschaut haben, ist sich Stassen sicher.
In Belgien kam der Film Ende August in die Kinos. Damals hatten Stassen und seine Brüsseler Produktionsfirma nWave noch gehofft, dass der Streifen in den Allerheiligenferien als einziger Animationsfilm zum Kassenschlager werden würde. Doch dann mussten die Säle coronabedingt wieder schließen. Stassen ist zwar ein wenig enttäuscht, aber trotzdem auch stolz, dass nicht wenige Menschen "Bigfoot Family" gesehen haben: 150.000 Besucher in Belgien, etwas über eine halbe Million in Frankreich - und jetzt Millionen Zuschauer über den amerikanischen Streaming-Dienst Netflix.
Diese erfolgreiche Zusammenarbeit kann, wenn es nach Stassen geht, gerne in Zukunft fortgesetzt werden. Im Fall von "Bigfoot Family" hat Netflix die fertige Produktion eingekauft. Denkbar ist aber auch, dass der Dienst die Rechte an Filmen erwirbt, bevor dieser abgedreht ist.
Ben Stassen und das Brüsseler 3D-Studio nWave jedenfalls gehen davon aus, dass sie nach dem Nummer-eins-Erfolg in den USA in einer äußerst guten Position sind, um weitere Verträge mit Netflix auszuhandeln. Ein neuer Animationsfilm ist schon zur Hälfte fertig, mit einem weiteren haben die kreativen Köpfe soeben begonnen.
Judith Peters