Absolut komisch, überzogen, wahnsinnig schnell und voller Leidenschaft - das, was Louis de Funès in seinen Filmen auf die Leinwand gebracht hat, ist ganz großes Kino, auch 36 Jahre nach seinem Tod.
Aber von vorne: Schon als kleiner Junge hatte Louis de Funès den Schalk im Nacken sitzen. Streiche spielen und Krawall machen - das war sein Ding. Als junger Mann macht er eine Ausbildung zum Fotografen, arbeitet außerdem als Pianist. Zum Schauspiel kommt er 1941, er nimmt Unterricht und bekommt kleinere Theaterrollen.
Mit und mit läuft es für ihn am Theater immer besser. Anfang der 60er Jahre feiert er mit dem Stück "Oscar" Premiere. Das ist sein Durchbruch. Zu dem Zeitpunkt ist er schon 45 Jahre alt. Ab jetzt läuft es auch im Filmgeschäft besser: keine Neben- oder Statistenrollen mehr. Louis de Funès spielt jetzt Hauptrollen, wie zum Beispiel in "Der Gendarm von Saint-Tropez".
In den Jahren darauf folgen zahlreiche Filme: "Balduin, der Ferienschreck" , "Brust oder Keule" oder "Die Abenteuer des Rabbi Jacob" - um nur einige zu nennen. Er wird auch im Ausland immer berühmter.
So quirlig, tobend und dominant er in seinen Rollen ist, so ruhig und beschaulich mag er sein Privatleben. Zweimal ist er verheiratet, ist Vater von drei Söhnen. Mit seiner zweiten Frau, Jeanne-Augustine Barthélémy de Maupassant, und der ganzen Familie zieht er Ende der 60er Jahre in das Schloss Clermont bei Le Cellier. Als Schlossbesitzer engagiert er sich für den Naturschutz und züchtet Rosen.
1983 stirbt er in seinem Garten an einem Herzinfarkt. Drei Jahre später verkauft seine Frau das Schloss. Die Orangerie wird 2014 an das einige Monate zuvor gegründete Louis-de-Funès-Museum vermietet. 2016 muss es jedoch wieder schließen. Aber ohne Louis-de-Funès-Museum geht es nicht.
Zu seinem 105. Geburtstag am 31. Juli wird in Saint-Raphaël, in der Nähe von Saint-Tropez, das neue Museum eröffnet. Fotografien, Briefe, persönliche Gegenstände, Film- und Interviewausschnitte: All das wird die Fans des Komikers dort erwarten.
Lena Orban