Gestartet war er ursprünglich mit einer Sportlerkarriere: In den 50er Jahren hatte er ein College-Football-Stipendium bekommen, aber nach einer Knieverletzung und einem Autounfall hängte er den Sport an den Nagel und wandte sich der Schauspielerei zu.
In der Westernserie „Rauchende Colts“ war Reynolds in den 60er Jahren lange als Hufschmied Quint Asper zu sehen. Vor allem in den 70er und 80er Jahren galt Reynolds in Hollywood als DER Kassenmagnet. Thriller wie „Beim Sterben ist jeder der Erste“ und „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ wurden zu Hits.
Einen Oscar gewann er nie, wobei er das eigentlich auch ein bisschen selbst Schuld war, denn er schlug gleich mehrere sehr gute Angebote ab. Darunter einen James-Bond-Auftrag, die Rolle des Han Solo in „Star Wars“ und den „Pretty Woman“-Part, der dann an Richard Gere ging.
Er lehnte auch die Hauptrollen in „Einer flog über das Kuckucksnest“ und „Zeit der Zärtlichkeit“ ab, mit denen Jack Nicholson zwei Oscars holte. Aber für „Boogie Nights“ hat er 1998 einen Golden Globe als bester Nebendarsteller bekommen.
Aber auch für Skandale war Reynolds immer wieder gut. Zum Beispiel mit einer Bankrotterklärung - obwohl er ja Millionengagen bekommen hat. Dann gab es da die Schlagzeilen rund um seine Scheidung von seiner Kollegin Loni Anderson. Die explosive Ehe mit ihr nennt er einen seiner größten Fehler.
Und auch seinen hüllenlosen Auftritt auf einem Bärenfell zählt er zu seinen Fehlern. 1972 war Reynolds als erster Mann nackt in der Zeitschrift „Cosmopolitan“ zu sehen. Und ist so zum neuen Sexsymbol von Hollywood geworden - später hat er dann gesagt, er wäre sehr jung und sehr blöd gewesen, und es habe seiner Karriere gar nichts gebracht.
Hollywood hat er schließlich den Rücken zugekehrt, statt dessen hat er sich in Florida niedergelassen und eine eigene Schauspielschule betrieben. Trotzdem hat er in den letzten Jahren noch Filme gedreht. Zuletzt sollte er neben Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Al Pacino für Regisseur Quentin Tarantino am Film „Once Upon A Time in Hollywood“ mitwirken, der 2019 erscheinen soll.
Die Nachricht von seinem Tod hat in der Filmbranche Bestürzung ausgelöst. In den sozialen Medien haben verschiedene Kollegen und Freunde an ihn gedacht. Schauspieler Mark Wahlberg nennt ihn auf Twitter zum Beispiel eine Legende und einen Freund. „Burt Reynolds war einer meiner Helden“, schrieb Arnold Schwarzenegger auf Twitter. Der US-Journalist Larry King sagte, eine Ikone sei gegangen.
dpa/lo