"Ich fühle mich geehrt durch das Privileg und die Verantwortung, der diesjährigen Jury vorzusitzen", sagte die 48-Jährige. Sie sei schon in vielen verschiedenen Rollen zum Festival gekommen - "aber nie allein wegen des Vergnügens, das Füllhorn an Filmen anzuschauen, dass dieses großartige Festival birgt".
Festival-Präsident Pierre Lescure zeigte sich in einer Mitteilung erfreut über Blanchetts Zusage. Sie werde eine engagierte Präsidentin und eine großherzige Zuschauerin sein.
Die Festspiele in Cannes sind das weltweit wichtigste Filmfestival. Sie beginnen am 8. Mai und enden am 19. Mai mit der Vergabe der Goldenen Palme. Im vergangenen Jahr hatte der spanische Regisseur Pedro Almodóvar den Jury-Vorsitz inne.
Beobachter werten Blanchetts Berufung auch als ein Statement. Die Australierin hatte zu den ersten Schauspielerinnen gehört, die im Zuge des Weinstein-Skandals sexuelle Übergriffe auf Frauen am Arbeitsplatz anprangerten. Sie gehört zu den Mitbegründern der Intiative "Time's Up" (Die Zeit ist vorbei), in der sich mehr als 300 Schauspielerinnen gegen sexuellen Missbrauch engagieren.
In Hollywood ist Blanchett einer der großen Stars. Vom Trubel und Glamour der Film-Metropole hält sich die als bodenständig geltende Australierin aber weitgehend fern. Ihren ersten Oscar gewann Blanchett 2005 als beste Nebendarstellerin in Martin Scorseses Biopic "Aviator". Für ihre Rolle in Woody Allens Film "Blue Jasmine" wurde sie 2014 mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
Als Elbenkönigin Galadriel verzauberte sie das Publikum in der "Herr der Ringe"-Trilogie und der "Hobbit"-Reihe. Zu ihren bekannten Filmen gehören auch "Der seltsame Fall des Benjamin Button" und "Monuments Men". Zuletzt spielte sie in dem Superheldenfilm "Thor: Tag der Entscheidung" mit.
dpa/est