Nach Meryl Streeps (67) gefeierter Rede bei der Verleihung der Golden Globes und der harschen Reaktion Donald Trumps haben sich Prominente auf die Seite der Schauspielerin gestellt.
"Sollten Sie nicht das Land regieren?", fragte US-Schauspielkollege George Clooney (55) als Reaktion auf Trumps Tweet, wie die britische Zeitung "The Guardian" berichtete. Trump hatte die vielfach ausgezeichnete Streep als eine der am meisten überschätzten Schauspielerinnen Hollywoods bezeichnet, nachdem sie ihn in ihrer Rede hart attackiert hatte.
Clooney sagte, er habe Trump weder gewählt noch unterstützt und halte ihn nicht für die richtige Wahl. "An diesem Punkt unseres Lebens müssen wir hoffen, dass er nicht alles zerstört." Damit die USA nicht scheiterten und fürchterliche Dinge passierten, müsse man hoffen, dass er einen vernünftigen Job mache. "Dafür sehe ich keinerlei Anzeichen", ergänzte Clooney laut der Zeitung.
Auch die Moderatoren der US-Late-Night-Shows und ihre Gäste verteidigten Streep gegen Trump. "Sehen Sie, Herr Trump. Sie können sich weigern, Ihre Steuererklärung zu veröffentlichen. Sie können die Verbannung einer ganzen Religion fordern. Sie können mit einem Diktator anbandeln. Aber Meryl Streep überschätzt nennen? Nein! Das geht zu weit!" sagte Stephen Colbert von der "Late Show".
Schauspieler Seth Meyers sagte in der Sendung, Streep sei so gut, dass Leute ihren Namen verwendeten, um Leute anderer Berufe zu loben. "Zum Beispiel LeBron James ist die Meryl Streep des Basketballs. Oder Donald Trump ist die Meryl Streep des Dünnhäutigseins."
James Corden ("Carpool Karaoke") fügte hinzu, immerhin sei der Titel "die am meisten überschätzte Schauspielerin Hollywoods" der einzige, den Streep bis dahin noch nicht gewonnen habe. Schauspieler Ben Affleck sagte bei "Jimmy Kimmel Live", wenn es etwas in der Welt gebe, das nicht wahr sei, dann, dass Meryl Streep überschätzt sei. "Es ist, als würde man Gandhi als furchtbaren Herrscher bezeichnen."
Gegenwind auf Twitter & Co.
Der Schriftsteller Aaron Gillies schlug auf Twitter eine gemeinsame Strategie aller Prominenter vor: "Wenn alle berühmten Leute Trump in den nächsten vier Jahren permanent kritisieren, wäre er zu beschäftigt, auf Twitter zu schimpfen, um uns alle zu töten."
Diese Idee griff Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling auf und verbreitete sie in einem Retweet mit dem Kommentar "Wenn ein Vergnügen zur Pflicht wird" weiter. Die Warnung eines Followers, nachher werde Trump noch sie als überschätzt bezeichnen, ließ die Autorin kalt. "Vergesst niemals, dass die gute Meinung einiger Leute beleidigender wäre, als ihre Schmähungen", schrieb Rowling.
Bei Musikern und Schauspielern ist Trump seit Beginn seiner Kandidatur größtenteils unbeliebt. So fällt es Trumps Team etwa schwer, Künstler für seine Vereidigungsfeier zu engagieren. Am Montagabend (Ortszeit) sagte auch DJ Moby ab. "Hahahahah, ich wurde gerade gefragt, ob ich beim Amtseinführungsball für Trump auflegen würde", schrieb der Musiker auf Instagram. Er bot an, das Angebot anzunehmen, wenn Trump im Gegenzug seine Steuererklärung veröffentliche.
dpa/km - Bild: Robyn Beck/AFP