Der Sohn von Pablo Escobar hat den mächtigen kolumbianischen Drogenhändler als liebevollen Vater in Erinnerung. "In meiner Familie hat es nie an Liebe gemangelt", sagte Juan Pablo Escobar am Sonntag bei der Vorstellung seines Buchs "Pablo Escobar, mein Vater" auf dem Filmfestival im mexikanischen Guadalajara. "Er ist sehr liebevoll mit seinen Kindern und seiner Frau umgegangen. Aber mir ist bewusst, welchen Schmerz er in anderen Familien hinterlassen hat."
Der Chef des Medellín-Kartells dominierte in den 1980er Jahren den internationalen Kokain-Schmuggel und soll für den Tod Tausender Menschen verantwortlich sein. Nachdem er dem kolumbianischen Staat den Krieg erklärt hatte, wurde er 1993 von der Polizei erschossen.
Wegen seiner Wohltaten für Bewohner von Elendsvierteln gilt Escobar noch immer zahlreichen Menschen als Held. "Wo der Staat sich zurückgezogen hatte, wo er keine Schulen gebaut und Arbeitsplätze geschaffen hat, da war mein Vater. Die herrschende Korruption hat den Aufstieg von Pablo Escobar möglich gemacht", sagte sein Sohn.
dpa/mg - Bild: Hector Guerrero (afp)