in einem Buch nachgegangen, in dem er Geschichten aus der Kriegs- und Nachkriegszeit versammelt hat.
Vor 65 Jahren kam es zu einem geschichtlichen Kuriosum: Infolge von territorialen Ansprüchen aus dem Zweiten Weltkrieg wurden am 23. April 1949 mehrere deutsche Grenzorte unter vorläufig belgische Verwaltung gestellt.
Es handelte sich um den Aachener Vorort Bildchen, um Leykaul bei Kalterherberg, um Losheim und um den Weiler Hemmeres. Mit der Verwaltung war General Paul Bolle betraut - im Volksmund wurden diese Gebiete darum "Bollenien" genannt. Unter dem Titel "Wo ist denn Bollenien?" hat Michael Heinzel aus Bonn nun Geschichten aus dem deutsch-belgischen Grenzland in einem Buch versammelt.
"Es wäre jammerschade, solche Geschichten in Vergessenheit geraten zu lassen", findet Heinzel. "Die 'bollenische' Geschichte werden Sie in keinem Lehrbuch oder Schulbuch finden. Aber Geschichte wird ja erst durch die Erzählungen von Zeitzeugen lebendig - und das zu bewahren war eigentlich mein Motiv ", erklärt Michael Heinzel.
Der Autor befasst sich seit fünfzig Jahren mit der Eisenbahn, schwerpunktmäßig in der Eifel. Zusammen mit Klaus-Dieter Klauser und Roland Marganne veröffentlichte Michael Heinzel im Jahr 2012 den zweisprachigen Band "Hommage an die Vennbahn". Einige Geschichten habe er darin nicht unterbringen können und darum nun getrennt veröffentlicht, sagte Heinzel bei der Vorstellung seines Buches, das er im Selbstverlag herausgebracht hat.
Nach gut neun Jahren war es übrigens vorbei mit der belgischen Verwaltung und mit "Bollenien": In Ausführung des deutsch-belgischen Staatsvertrages fielen Losheim, Bildchen und Hemmeres am 28. August 1958 an die Bundesrepublik Deutschland.