Der schwedische Bestseller-Autor Håkan Nesser warnt alle Krimi-Fans vor seinem neuesten Buch «Himmel über London». «Eigentlich sollte ein Warnzettel auf dem Buch kleben», scherzte der 64-Jährige am Samstag auf der Leipziger Buchmesse.
Statt eines Kriminalromans erwarte die Leser diesmal nämlich eine Liebes- und Agentengeschichte. Er empfehle dieses «ein bisschen komplizierte Buch» erfahrenen Lesern.
Anfängern rate er zu seinem Roman «Kim Novak badete nie im See von Genezareth». Der gehört in Schweden sogar zur Schullektüre.
Buchmesse Leizig: Hörbücher liegen im Trend
Die beliebten Schauspieler lesen Hörbücher ein - und tragen mit ihren Stimmen zum wachsenden Erfolg dieses Segments bei. «Wir hatten 2013 mit 14,1 Millionen verkauften Hörbüchern einen Verkaufsrekord», sagt Simone Mühlhauser, Sprecherin des Arbeitskreises Hörbuchverlage des Börsenvereins, auf der Leipziger Buchmesse. Der Absatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent zu.
«2013 war ein sehr erfolgreiches Hörbuchjahr», bestätigt Sabrina Kreuz, Produktmanagerin beim Hörverlag aus München. Das Unternehmen gehört seit dem Jahr 2000 zur Verlagsgruppe Random House und bringt zahlreiche Bestseller als Hörbuch auf den Markt. Die vorgelesene Variante erscheine immer gleichzeitig mit dem Buch.
Die Mehrheit der Autoren lesen ihre Werke nicht selbst. Dann, und natürlich bei Übersetzungen, kommen die Schauspieler zum Zug. Jan Josef Liefers sei als Sprecher von T.C.Boyle «gesetzt», sagt Kreuz, und Axel Milberg bei den Krimis von Henning Mankell. Ein Patentrezept für den Erfolg eines Hörbuches gebe es indes nicht, sagt die Produktmanagerin. Die Prominenz der Sprecher sei ein Verkaufsargument. Aber auch der Stoff müsse passen.
Der klassische Hörbuch-Käufer ist nach Angaben von Sabrina Kreuz im Schnitt 45 Jahre alt, «tendenziell gebildet, mit gutem Einkommen und eher Städter als Landbewohner». Eine wichtige Zielgruppe seien die Pendler. «Immer mehr Menschen sind unterwegs. Wenn sie nicht zum Lesen kommen, ist das Hörbuch eine gute Sache», sagt Kreuz. Außerdem sei das Hörbuch ein klassischer Geschenkartikel, werde oft spontan gekauft.
dpa/jp - Bild: Waltraud Grubitzsch (epa)