Der Schriftsteller António Ramos Rosa, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Lyriker Portugals, ist tot. Der Poet, Essayist, Literaturkritiker und Übersetzer starb am Montag im Alter von 88 Jahren in einem Krankenhaus in Lissabon an einer Infektion der Atemwege, wie Familienangehörige mitteilten.
"Es gab in der portugiesischen Poesie des 20. Jahrhunderts wohl keinen Zweiten, der sich so radikal für die Literatur engagiert hat", würdigte ihn die Zeitung "Público" in der Onlineausgabe. Das Werk von Ramos Rosa gehöre "zu dem umfassendsten und markantesten der zeitgenössischen Poesie des Landes", hieß es.
Der am 19. Oktober 1924 in der Algarve-Hauptstadt Faro geborene Ramos Rosa war Büroangestellter, als er 1958 sein erstes Werk, den Gedichtband "O Grito Claro" (Der klare Schrei) veröffentlichte. Er schrieb mehr als 80 Bücher und wurde mit den wichtigsten nationalen und auch mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet.
Unter anderem liegt auch der in Portugal im Jahr 2005 veröffentlichte Gedichtband "Génese & Constelações" (Genesis & Konstellationen) in Deutsch vor (Edition Delta, Stuttgart 2008). Noch im vergangenen Jahr brachte der Lyriker ein letztes Buch heraus.
dpa