Eine Dokumentation der Kriegsverbrechen in Stavelot im Dezember 1944 ist jetzt neu aufgelegt worden. Angesichts der Nachfrage nach der Erstauflage von 1994 hat sich Herausgeber Bruno Kartheuser dazu entschlossen, das Werk noch einmal aufzulegen. Hinzugefügt wurden Materialien des Lütticher Prozesses von 1948, bei dem zwölf Kriegsverbrecher verurteilt wurden.
Bei dem Massaker in Stavelot wurden 174 Zivilisten ermordet. Mit der zweisprachigen Dokumentation setzt Bruno Kartheuser auf eine gemeinsame Lektüre der Nachbarn in Ostbelgien: "Frankophone und Deutschsprachige sollen die selbe Darstellung lesen, und vielleicht kommt es zu einer Annäherung, in dem Sinne, dass auch die jüngeren Generationen offen aufeinander zugehen - in Kenntnis der Geschichte des Nachbarn", erklärt Kartheuser im BRF-Interview.
"Wir müssen uns aus unserer kleinen Region heraus diese Offenheit und Aufgeschlossenheit für alle Nachbarn unbedingt leisten. Und die Nachbarn der Eifeldörfer, wo ich wohne, sind nunmal Stavelot, Malmedy oder Gouvy. Da gibt es noch vieles auszutauschen."
Bild: Johannes Weber