Der russische Science-Fiction-Schriftsteller Boris Strugatzki ("Die Unruhe") ist mit 79 Jahren in seiner Heimatstadt St. Petersburg gestorben. Der Autor habe an Leukämie gelitten, sagte die befreundete Dichterin Nina Katerli der Agentur Ria Nowosti.
"Boris Natanowitsch Strutgazki war einer der brillantesten, talentiertesten und beliebtesten Autoren", ließ Kremlchef Wladimir Putin am Dienstag in einer Würdigung mitteilen. Ministerpräsident Dmitri Medwedew sprach von einem unersetzlichen Verlust für die Literatur.
Der am 15. März 1933 geborene Strugatzki und sein Bruder Arkadi (1925-1991) gelten mit Werken wie den auch auf Deutsch erschienenen Büchern "Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein" (1964) und "Picknick am Wegesrand" (1972) als bedeutendste Vertreter des sowjetischen Science-Fiction-Genres. Darin werfen sie etwa die Frage auf, ob Außerirdische unbemerkt bereits auf der Erde leben. Ihre Werke in der Tradition der Weltraumfantastik erreichten eine Gesamtauflage von mehr als 50 Millionen Exemplaren.
Für Wirbel sorgte Strugatzki, als er dem Star-Regisseur James Cameron geistigen Diebstahl vorwarf. Cameron habe für sein Science-Fiction-Spektakel "Avatar - Aufbruch nach Pandora" aus Strugatzkis Roman "Die Unruhe" abgekupfert. In Strugatzkis Werk gerät ein Biologe auf den Planeten Pandora und lebt dort mit den Eingeborenen - ähnlich wie in Camerons 3D-Animationsabenteuer.
Strugatzki, der im Zweiten Weltkrieg die Leningrader Blockade durch die Nazis überlebte, habe bis zum Schluss seinen Freunden verboten, mit ihm über seine Krankheit zu sprechen, erzählte Katerli. Der Autor starb am späten Montagabend in einem Petersburger Krankenhaus.
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