Der spanische Schriftsteller und Philosoph Agustín García Calvo, ist tot. Der Autor und Denker, der sich als "ewiger Systemgegner" einen Namen gemacht hatte, erlag in seiner Heimatstadt Zamora im Alter von 86 Jahren einem Herzversagen. Dies gab die Verwaltung der westspanischen Stadt am Donnerstag bekannt.
Der mehrfach ausgezeichnete Dichter und Theaterautor hatte als einer der bedeutendsten klassischen Philologen des 20. Jahrhunderts in seinem Land gegolten. Das Franco-Regime (1939-1975) sprach García Calvo 1965 den Lehrstuhl als Professor an der Madrider Universität ab, weil der Autor sich kritisch über die Diktatur geäußert und die Studentenbewegung unterstützt hatte. Der Schriftsteller ging daraufhin nach Frankreich ins Exil.
Nach der Rückkehr Spaniens zur Demokratie wurde er dreimal mit nationalen Literaturpreisen ausgezeichnet. García Calvo blieb aber stets ein kritischer Geist. Als im Mai 2011 junge Spanier der Protestbewegung der "Empörten" wochenlang den Platz Puerta del Sol im Zentrum von Madrid besetzt hielten, schloss sich der Literat mehrmals den Demonstranten an.
"Die vielen jungen Leute, die er auf seine Seite gebracht hat, sind für mich der wichtigste Trost nach seinem Tod", sagte die Lebensgefährtin des Schriftstellers, Isabel Escudero, der Online-Zeitung elpais. "García Calvo hatte mit lebenden Menschen zu tun und nicht so sehr mit dem offiziellen Kulturbetrieb, der ihn weitgehend ignoriert hatte."
dpa