Das ostbelgische Literatur-Magazin Krautgarten feiert in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum. Zum Auftakt des runden Geburtstages sind in der Edition Krautgarten zwei Neuerscheinungen auf den Markt gekommen. Darunter das Werk "Spötter und Schwärmer" des Berliner Autors Rainer Stolz: Die Sammlung bietet Vogelporträts in Haiku-Form an.
Bei der zweiten Publikation handelt es sich um "tagundnachtbuch" des im Dezember 2010 verstorbenen Gerhard Heuschen. Die Lektoratsarbeit hat Krautgarten-Herausgeber Bruno Kartheuser übernommen: Er hat die Schriften von Heuschen selektiert und zu einem Werk zusammen gefügt.
Wer war eigentlich dieser Mann? Heuschen wurde in Astenet geboren, lebte später in Brüssel, Zaventem und Maastricht. Er war freiberuflicher Textlaborant und Werbeberater, viele Jahre hat er die Arbeit der Literaturzeitschrift Krautgarten begleitet. Obwohl Heuschen in seinem Leben unzählige Texte verfasst hat, hat er nie ein Buch veröffentlicht. Und da Bruno Kartheuser glaubt "Nur wer schreibt, der bleibt", hat er die Lektoratsarbeit übernommen. Ein halbes Jahr lang hat sich Kartheuser intensiv mit den Texten befasst, die Heuschen in den letzten Monaten seines Lebens geschrieben hat.
Den Titel "tagundnachtbuch", den hat Gerhard Heuschen selber ausgewählt. Heuschen verbrachte in seinem letzten Lebensjahr viele Stunden im Krankenhaus - so hat er Tag und Nacht geschrieben. Immer dann, wenn er nicht schlafen konnte und sich betätigen wollte, um sich nicht aufzugeben. Herausgekommen ist ein sehr persönliches Werk. Die Höhen und Tiefen, das Ringen mit dem Tod - all diese Gefühle lassen sich im "Tagundnachtbuch" nachempfinden.
Titelgrafik: Veerle Rooms
Ich wünsche dem Buch möglichst viele Leser!
Die Texte sind wertvoll.