Den Grenzort Hauset in Geschichte und Gegenwart erfahren, das geht künftig leichter. Druckfrisch liegt nämlich jetzt der erste Band des "Heimatbuches Hauset" vor.
Eine farbige Ansicht aus der Vogelperspektive der Ortschaft zu Füßen des Aachener Waldes und mit der Kirche als Mittelpunkt inmitten einer Landschaft mit viel Grün unter klarem blauem Himmel kann als Einladung an den Leser nicht missverstanden werden.
Das Heimatbuch ist eine Hommage an den Ort und an den im Mai 2010 verstorbenen ostbelgischen Journalisten Willy Timmermann, der als gebürtiger Hauseter fast alle Textbeiträge der Veröffentlichung lieferte.
Mehrere intersssierte Bürger aus Hauset benötigten drei Jahre, um dem fast 300 Seiten starken Heimatbuch den letzten Schliff zu verpassen. Fachlich beraten vom Leiter des Eupener Staatsarchivs, Dr. Minke, sichteten sechs engagierte Hauseter Bürger die Fülle der Beiträge, die Willy Timmermann im Verlauf seiner langen Journalisten-Karriere bei Grenz-Echo, Aachener Volkszeitung und BRF recherchiert hatte.
Inhalt
Quellen bildeten neben der persönlichen Erinnerung das Staatsarchiv in Eupen, die Gemeindebücher von Hergenrath und Hauset sowie die Kirchenbücher der Pfarrkirche. Die Anekdoten und plattdeutschen Gedichte von Willy Timmermann, Hermann Heutz und Erich Kockartz runden die ausführlichen Texte und Bildbeiträge ab. Sie dürften darüber hinaus dem Ganzen eine unverwechselbare heimatliche Tönung verleihen, richtet sich das Heimatbuch doch in erster Linie an alle Einwohner der in direkter Nachbarschaft zu Aachen liegenden Grenzortschaft der Gemeinde Raeren.
Die sieben Kapitel enthalten zunächst eine an Fakten orientierte Kurzbeschreibung der Geschichte von Dorf, Burg und Pfarre vom Mittelalter bis zur Gemeindefusion 1976: im Zeitraffer, wie der Autor Alfred Minke die historische Darstellung selbst betitelt. Daran schließen sich an eine dorfgeschichtliche Chronik über die Preußenzeit, den Verlust der Eigenständigkeit und die Zeit der beiden Weltkriege mit der jeweiligen Nachkriegszeit sowie Einzelgeschichten über Kapelle, Göhl, Hammerbrücke, Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie sowie über Kriegsopfer.
Weitere Kapitel sind dem 150-jährigen Bestehen der Pfarre, das im vergangenen Jahr gefeiert wurde, der Schule, den zahlreichen Vereinen sowie bekannten Bürgern und Familien gewidmet. Besondere Erwähnung finden u.a. die Familien Bischoff, van Weersth, Bohlen, Kockartz, Heutz, Noël, Sebastian und last not least der peruanische Künstler Antonio Maro.
Bewertung
Entstanden ist eine mitunter äußerst spannende Zeitreise in die Vergangenheit, die zwar in erster Linie die Einwohner von Hauset interessiert, aber darüber hinaus bei jedem orts- oder regionalgeschichtlichen Leser auf Interesse stoßen dürfte. Eine Vielzahl von Fotos aus über hundert Jahren lädt zum Stöbern und zum Erinnern ein. Ein enormer Fundus, der sich da ausbreitet. Und dass das noch nicht alles ist, haben die Mitarbeiter der örtlichen Arbeitsgruppe bei der Schlussredaktion festgestellt. Ein zweiter Band, über den Nachlass Willy Timmermanns hinaus, wird als Herausforderung schon jetzt angekündigt.
Sich informieren und das Buch bestellen kann man unter www.hauset.info.
Bild: flamenc