Soziologen haben für das Phänomen einen Namen gefunden: „Urban Gardening". Christa Müller ist dem Trend in einem Buch auf die Spur gegangen: Urban Gardening - Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt, erschienen im Oekom Verlag München.
Inhalt
Der Garten als weltabgewandtes Refugium im Privaten war gestern. In diesem Buch ist die Rede von Gärten, die sich der Welt zuwenden. Sie boomen ausgerechnet dort, wo es laut, selten beschaulich und zuweilen chaotisch zugeht: mitten in der Stadt.
Beim Anbau von Tomaten und Karotten suchen die Akteure der neuen Gartenbewegung die Begegnung mit der Natur - und mit Gleichgesinnten. Sie gestalten gemeinschaftlich einen innerstädtischen Naturerfahrungsraum, beleben die Nachbarschaft, essen zusammen und empfehlen sich der Kommunalpolitik als kompetentes Gegenüber in Sachen Stadtplanung.
Mit dem Versiegen des Erdöls steht nicht nur die industrialisierte Nahrungsmittelproduktion zur Disposition. Auch die moderne Polarität von Stadt und Land erhält Risse. Das Buch wagt die Diagnose, dass in den westlichen Großstädten ein verändertes Verständnis von Urbanität entsteht, für das die neuen Gärten mit ihren Kulturen des Selbermachens und der Re-Etablierung von Nahbezügen eine Vorreiterrolle spielen.
Autorin
Christa Müller ist Soziologin und Geschäftsführende Gesellschafterin der Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis und der Stiftung Interkultur in München. Sie studierte an den Universitäten Bielefeld, Marburg und Sevilla, absolvierte Feldforschungsaufenthalte in Lateinamerika, Spanien und Deutschland und forscht seit 1999 für die anstiftung zu urbaner Subsistenz, u.a. in Interkulturellen Gärten und Gemeinschaftsgärten.
Buchdetails
Christa Müller
Urban Gardening: Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt
352 Seiten, 19,95 Euro
oekom verlag München, 2011
ISBN-13: 978-3-86581-244-5
Bild: Alex Hofford (epa)