In Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt im Sauerland, ist während zehn Jahren ein Wald-Skulpturen-Weg entstanden, der auf einer Länge von 20 Kilometern zehn international bekannte Künstler präsentiert, die alle "in situ" - für diesen Wanderweg - neue Werke geschaffen haben.
Als letzte Station wurde im vergangenen Jahr die lichtkinetische Arbeit "Blinker II" von Timm Ulrich installiert, eine riesige Plastik mit 196 hochglänzenden Edelstahltafeln, die schon zu einem neuen Wahrzeichen der Gegend avanciert ist.
Die Freude über zeitgenössische Kunst im heimischen Wald war nicht von Anfang angegeben: Auch diese Geschichte wird in dem Buch erzählt.
Die Arbeit "Der Wettbewerb" von Jochen Gerz hat diese Auseinandersetzung um die neue Kunstroute im Sauerland dokumentiert. Gerz hat die Einwohner der beiden größten Orte Briefe schreiben lassen. Die Meinungen sind auf 69 Schrifttafeln am Anfang und am Ende des Parcours nachzulesen.
Im Wald selbst sind die zehn Kunststationen dann eher von Monumentalität und Meditation geprägt. Die Arbeiten von Nils-Udo, Alan Sonfist und Magdalena Jetelovà relativieren die kleinen Alltagsprobleme des Menschen in der großen Geschichte der Welt und ihrer Natur.
Sechs Stunden Zeit braucht man für den 20 Kilometer langen Wanderweg von Bad Berleburg bis Schmallenberg, vielleicht aber auch länger. Im Prospekt des Tourismusverbandes steht ausdrücklich : sechs Stunden, zuzüglich Verweildauer.
Das Buch zum "WaldSkulpturenWeg Wittgenstein – Sauerland" mit Texten des Kurators ist im Wienand-Verlag erschienen.
Bilder: Werner J. Hannappel