"Die Giraffe Gaia möchte eigentlich nur zum Wasserloch, weil sie durstig ist. Auf dem Weg begegnen ihr aber einige Freunde, die alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Und Gaia bietet jedem ihre Hilfe an, und merkt aber ziemlich schnell, dass sie sich damit zu viel zugemutet hat", erklärt Autorin Isabel Wey.
Die Idee zu der Geschichte kam durch ihr persönliches Umfeld. "Ich hatte eine Bekannte, die eigentlich ein Mensch ist, der immer Gute Laune hat und voller Energie ist, und immer vollen Einsatz zeigt. Auf einmal hatte sie mit Erschöpfungssymptomen zu kämpfen. Und das hat mich damals sehr nachdenklich gemacht, weil man dieser Person nach außen hin überhaupt nichts angemerkt hat."
Daraus schrieb die Autorin eine Geschichte mit dem Sinnbild einer Giraffe. "Dieses Bild der Giraffe kam eigentlich ziemlich direkt. Eine Giraffe ist sehr groß und wirkt ein bisschen majestätisch. Sie hat aber ganz dünne Beine und ist nicht dafür geschaffen, große Lasten zu tragen. Das war das Bild, was mir so in den Kopf kam."
Isabel Wey hatte anfangs nicht die Absicht, ihren Text zu veröffentlichen. Ihre Geschichte kam aber ziemlich gut an. "Als ich diese erste Rohfassung geschrieben hab, die vom Text her noch gar nicht auf Kinder zugeschnitten war, hab ich sie im Lehrerzimmer der Schule aufgehängt, in der ich damals gearbeitet habe."
"Die Kindergärtnerin hat die Geschichte genommen und den Kindern vorgelesen. Und sie kam ganz begeistert in mein Büro und riet mir an, daraus ein Buch zu machen, weil die Kinder schon das umsetzten, was sie in dieser Geschichte gelernt hatten."
Das war für Isabel Wey der Auslöser, ein Buch für Kinder herauszubringen. Es soll vermitteln, dass man nicht alles alleine schaffen muss, und dass alles möglich ist, wenn man zusammenhält.
Nachdem der Text fertig war, holte die Autorin René Heinen ins Boot, der die Geschichte lebendig illustrierte. "Ich zeichne, seit ich mich zurückerinnern kann. Das ist echt ein super Klischee, aber ist halt so, ich hab auch nie wirklich aufgehört. Manchmal gab es Aufs und Abs. An für sich bin ich aber immer dran geblieben. Und das denke ich sieht man auch. Das hoffe ich zumindest", sagt René Heinen.
Die Botschaft des Buches hat sich auch auf die Zusammenarbeit der Autorin und des Illustratoren ausgewirkt. "Ich hatte diese Bilder von Anfang an schon in meinem Kopf", erklärt Isabel Wey. "Ich hab ihm in der ersten Phase auch genau beschrieben, was auf dem Bild zu sehen sein muss, weil der Text mit dem Bild ja ineinandergreifen muss. Es muss sich ergänzen, darf sich nicht doppeln und so weiter. Und deshalb hatte ich die Bilder ganz klar in meinem Kopf und hätte nicht gedacht, dass er meine Erwartungen noch übertreffen konnte."
"In dem Fall war es wirklich eine sehr tolle Zusammenarbeit", sagt auch René Heinen. "Und ich freue mich schon aufs nächste, was auch schon angefangen wurde." Die beiden arbeiten an einem weiteren Kinderbuch, das dieselbe Altersklasse anspricht. Gleichzeitig realisieren sie zurzeit das Hörbuch zum aktuellen Buch und lassen es in einige Sprachen übersetzen.
Das Bilderbuch über die hilfsbereite Giraffe ist seit dem 25. Juli erhältlich und auch auf motessen.be zu bestellen.
Annika Albrecht