Sollte nach sieben Büchern doch nicht alles vorbei sein? Harry-Potter-Erfinderin Joanne K. Rowling schließt eine Fortsetzung ihrer eigentlich abgeschlossenen Buchserie nicht mehr aus.
«Ich könnte auf jeden Fall ein achtes, neuntes oder zehntes schreiben, sagte Rowling in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der amerikanischen Talkshow-Königin Oprah Winfrey. Sie sei zwar stolz gewesen, als sie das siebte, lange als Abschluss geplante Buch beendet hatte. «Aber es war auch ein Verlust.»
Die Engländerin hatte 2007 in Edinburgh ihren siebten und letzten Harry-Potter-Roman vollendet. Seitdem wurde immer wieder über eine Fortsetzung spekuliert. «Ich werde nicht sagen, dass ich es nicht tue», sagte die 45-Jährige jetzt in dem in Edinburgh aufgenommenen Interview. «Ich glaube nicht, dass ich es tun werde. Ich habe das Gefühl, dass ich damit durch bin. Aber man weiß ja nie.»
Rowling, die einmal von Sozialhilfe gelebt hatte, gilt als eine der reichsten Frauen Großbritanniens. Sie hat nicht nur mit ihren Harry-Potter-Büchern, sondern auch kräftig mit den Filmrechten daran verdient. Ihr Vermögen wird auf eine Milliarde US-Dollar geschätzt. Die 45-Jährige spendet großzügig davon, vor allem für die Bekämpfung von Krankheiten.
Bevor ihr Buch zum Welterfolg wurde, sei das Manuskript immer wieder von Verlagen zurückgeschickt worden. «Es war wie ein Bumerang», sagte Rowling. Wann immer sie es wegschickte, kam es zurück - mit einer Absage. Sie habe aber immer an die Geschichte geglaubt und es weiter versucht.
Die Engländerin sprach auch über das Thema Krankheit und Tod. So habe sie Depressionen gehabt. Ohne den Tod ihrer Mutter gäbe es die in Dutzende Sprachen übersetzten Bücher vielleicht gar nicht: «Ihr Tod ist praktisch auf jeder Seite der Harry-Potter-Bücher. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass es Harry Potter ohne ihren Tod nicht gäbe.» Anne Rowling war 1990 mit 45 Jahren an Multipler Sklerose gestorben.
Chris Melzer (dpa) - Bild: epa