60.000 Vorbestellungen, 80.000 Exemplare bei der Erstauflage: Das neue Buch des Eifelkrimi-Erfinders Jacques Berndorf über Mord am Nürburgring startet als Rekord für den früheren «Spiegel»-Autor. Das 360-seitige Buch «Die Nürburg Papiere» kommt an diesem Dienstag (15. Juni) in den Buchhandel. Am selben Tag (12.30) stellen es der Autor und der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) in der Staatskanzlei in Mainz vor.
Eine interessante Konstellation: Beck hat als Regierungschef den Nürburgring-Ausbau vorangetrieben, dessen Privatfinanzierung 2009 spektakulär gescheitert ist. Berndorf dagegen hat den neuen Freizeitpark als überdimensioniert und zu teuer kritisiert. Längst beschäftigen sich die Staatsanwaltschaft Koblenz und ein Untersuchungsausschuss des Landtags mit der Affäre rund um mutmaßlich betrügerische Geschäftsmänner, die Finanzminister Ingolf Deubel (SPD) im vergangenen Jahr den Job kostete.
In Berndorfs neuem Buch geht es allerdings nicht um öffentlich bekannte Figuren, sondern um Personen «im Privatbereich», wie der Autor kürzlich der Deutschen Presse-Agentur sagte. Allerdings betonte Berndorf, der eigentlich Michael Preute heißt und die Eifel zu seiner Wahlheimat erkoren hat, auch: «Romane sind immer Parallelwelten.» Da ist zum einen der Täter, der auf der Seite der GmbH am Nürburgring steht, «weil er glaubt, sie sei die einzige Ordnungsmacht in der Eifel». Dafür geht er über Leichen. Unter anderem müssen zwei Bauern sterben, die schon immer gegen den Ausbau der legendären Rennstrecke waren. Sowie ein Unternehmer und eine junge Frau, «die dem Täter aufgrund von moralischen Grundsätzen missfällt», sagte Berndorf, der vor 20 Jahren mit seinem ersten Eifel-Krimi «Eifel-Blues» auf den Markt gekommen war.
Nach monatelangen Vorbereitungen, die der 73-jährige Autor zu seinen «intensivsten Recherchen» zählt, schrieb er die «Nürburg Papiere» in sieben Wochen herunter. Nun ist es soweit: Das Erscheinen des Krimis wollen Berndorf und KBV-Verlag an diesem Dienstagabend (15. Juni/19.30) mit rund 300 Gästen feiern - natürlich an der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings.
Jens Albes & Birgit Reichert (dpa) - Bild: KBV Verlag (Ursus Samaga)