Die Geschichte der Familie von Friedrich Christian Delius leitet sich von einer unehelichen Liaison des niederländischen Königs Willem I. mit einer Berliner Tänzerin her. Nachzulesen auch in seinem neuesten Buch mit dem Titel "Die Liebesgeschichtenerzählerin". Es geht um die Liebe in Zeiten des Krieges und es geht um seinen Großvater, der als U-Boot-Kapitän dem Kaiser diente und später als reisender Prediger dem lieben Gott.
Es ist zwar kein autobiografischer Roman, wie Delius erläutert, aber "in diesem Buch benutze ich Material aus meiner Familie und baue daraus eine Geschichte."
Delius hat einen besonderen Schreibstil. "Die 'schön gerahmten Geschichten' sind nicht so sehr mein Fall", erklärt er, "für mich hat Schreiben nur dann einen Sinn, wenn ich etwas ausprobiere, wenn ich etwas Schwieriges mache, wenn ich auch scheitern kann. Sonst hat die Kunst keinen Sinn."
Der Schreibstil von Delius ist unserem Denken ähnlich: "Das finde ich das eigentlich Spannende: Was findet in einem Kopf statt, welche Bilder, welche Erinnerungen, welche Widersprüche, ... Das interessiert mich mehr als simple Sätze zu schreiben."
Das erste Halbjahr des Eifel-Literatur-Festivals 2016 endet an diesem Freitag mit Max Moor. Der Fernsehmoderator und Bestseller-Autor tritt im Cusanus-Gymnasium Wittlich auf. Bislang kamen mehr als 7.000 Besucher zu den 13 Veranstaltungen. Im Herbst geht es dann weiter, unter anderem mit Judith Hermann, Uwe Timm und Sebastian Fitzek.
sp/est - Fotos: Stephan Pesch