1216 gründeten Zisterziensermönche im Berwinne-Tal bei Aubel die Abtei von Val Dieu. Von der ursprünglichen Abtei ist heute nicht mehr viel übrig. Insgesamt viermal wurde allein die Kirche zerstört und wieder neu aufgebaut. Nach der Französischen Revolution kehrten die Mönche zurück und errichteten die Abtei, so wie sie heute noch existiert.
Das 800-jährige Jubiläum feiert die Abtei mit einem besonderen Programm. Das ganze Jahr über gibt es Konzerte in der Basilika und im Park, Führungen, Wanderungen und Ausstellungen. Während des ganzen Monats August gibt es dann jeden Abend ein Licht- und Ton-Spektakel.
"Das ist so eine Art Schaufenster. 25 Minuten reichen einfach nicht aus, um die ganze Geschichte der Abtei zu erzählen", erklärt Emeline Gilliquet, Direktorin der Abtei von Val-Dieu. "Wir wollen, dass die Leute auf den Geschmack kommen, um dann später vielleicht bei einer Führung mitzumachen. Darüber hinaus finden die meisten Veranstaltungen im August statt. Mit dem freien Eintritt für die Show wollen wir die Leute hierhin locken."
Maria Himmelfahrt wird dann zum Höhepunkt des Festjahres. "Der Generalabt des Zisterzienserordens, Mauro Lepori, wird eine Messe halten und einen Vortrag. Dann gibt es eine Theaterlesung mit Texten von Bernard von Clairvaux. Für alle ab zwölf Jahren. Es gibt ein musikalisches Picknick bei freiem Eintritt am Samstag, wo man auch Picknickkörbe kaufen kann. Und am Ende dann wie jeden Abend die Licht-und Ton-Show."
Mitten im Dreiländereck nur wenige Kilometer von Lüttich, Maastricht und Aachen entfernt, zieht Val Dieu jedes Jahr Tausende Besucher an. "Val-Dieu zieht die Leute an - Touristen wie Pilgerer. Das ist nicht in allen Abteien der Fall. Val-Dieu ist ein wahrer Pilgerort. Letztes Jahr sind für den Heiligen Bernard und die Muttergottes 43000 Kerzen angezündet worden. Das bedeutet immerhin mehre Zehntausend Besucher, die sich den beiden anvertraut haben", sagt Michel Gilsoul, Rektor der Christlichen Gemeinschaft von Val-Dieu, der seit Jahren in der Abtei lebt.
2001 verließen die Mönche Val-Dieu, seitdem wird die Abtei von der Laiengemeinschaft verwaltet. Die Zisterzienser beaufsichtigen das Ganze nur. Ihr Erbe bleibt aber bedeutend, erklärt Bruder Vladimir aus Frankreich, Erster Berater des Generalabts des Zisterzienserordens: "Das geht vom Gebet über Musik und Schriften bis hin zur Lebensart. Die Art und Weise, wie Zeit gelebt wird, den Rhythmus von Gebet und Arbeit. Das gehört alles zum immateriellen Erbe. Aber auch die Herstellung von Bier und Käse gehört dazu. Die Kunst zu Leben, das alles haben die Zisterzienser entwickelt und an die Menschen weitergegeben.
Ein besonderes Highlight ist am ersten Juliwochenende eine 24-stündige Bibellesung mit Mönchsmahlzeiten, findet Michel Gilsoul. "Wir bieten 24 Stunden Urlaub an. Die Bibel in einem Mönchskloster zu lesen ist Entspannung. Keine Heldentat. 24 Stunden Entspannung für alle, die es möchten."
Alle Information und das komplette Jubiläumsprogramm gibt es im Netz unter abbaye-du-val-dieu.be.
Jubiläumsbier
Die Brasserie Val-Dieu bringt zur 800-Jahr-Feier der Abtei ein Jubiläumsbier heraus. Das Bier wird sowohl im Fass als auch in Flaschen angeboten. In in ein paar Wochen beginnt Val-Dieu mit dem Brauen. Pünktlich zum Sommerbeginn kann es dann verkauft werden.
"Es wird ein blondes leichtes Bier mit 5,5 Prozent Alkoholgehalt. Der Hopfengeschmack kommt wirklich gut heraus. Gebraut werden 800 Hektoliter. Sollte es eine große Nachfrage geben, werden wir vielleicht noch mehr brauen", erklärt Inhaber Alain Pinckaers.
Volker Krings