Siegfried Lenz ist tot. Er ist einer der bedeutendsten und meist gelesenen Schriftsteller der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur.
Lenz starb im Alter von 88 Jahren in Hamburg im Kreise der Familie, wie der Verlag Hoffmann und Campe mitteilte.
Sein wichtigstes Werk ist der in viele Sprachen übersetzte und verfilmte Roman "Deutschstunde" (1968) über die Nazizeit und einen falsch verstandenen Pflichtbegriff.
Der Ostpreuße Lenz galt aber vor allem als ein Meister der Erzählung. Dafür stehen humorvolle Bände wie "So zärtlich war Suleyken" oder "Lehmanns Erzählungen". Vor zwei Jahren erschien sein letzter Erzählband "Die Maske".
Neben den Nobelpreisträgern Heinrich Böll und Günter Grass gehörte Siegfried Lenz zu jenen Autoren, die die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und die Aussöhnung insbesondere mit Polen und Israel als Lebensaufgabe verstanden.
1988 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
dpa/est - Bild: Maurizio Gambarini (epa)