In dem Geschichtsverein des Bistums Aachen sind rund 400 Mitglieder aktiv, die sich nicht zuletzt für die fast 1500-jährige Geschichte des Christentums in der Region zwischen Maas und Rhein interessieren. Am Donnerstag stellte der Verein zwei neue Veröffentlichungen vor. Dabei geht es einerseits um ein kunsthistorisches Thema und andererseits um Erlebtes von Priestern im Umkreis der Konzilsreformen.
Wer hat nicht schon einmal beim Betreten des Aachener Doms fasziniert die Kuppelmosaiken bewundert. Diese "Malereien für die Ewigkeit" standen vor zwei Jahren im Mittelpunkt einer Fachtagung, die die Bedeutung der Mosaiken - übrigens ein etwa 100 Jahre altes Werk des flämischen Künstlers Jean Bethune - hervorhob. Die wissenschaftlichen Resultate der Tagung sind jetzt als siebtes Beiheft der Schriftenreihe des Geschichtsvereins für das Bistum Aachen nachzulesen. Für Professor Dr. Dieter Wynants, dem Chef des Bistumsarchivs sind die Mosaiken in den Kirchen der Region ein zu Unrecht vernachlässigtes Thema.
Die zweite Veröffentlichung trägt den Titel "Vom Konzil geprägt" und bringt auf 166 Seiten mit zahlreichen Abbildungen die Erinnerungen an das II. Vatikanische Konzil. Es ist eine sehr persönliche Dokumentation geworden, die nichts von ihrer Aktualität verloren hat. Die Eröffnung des Konzils durch Papst Johannes XXIII. ist jetzt 50 Jahre her, wobei die Zahl der Priester, die das Konzil erlebt und die Umsetzung seiner Beschlüsse mitgestaltet haben, immer geringer wird.
Den Anstoß dazu gab kein geringerer als der bekannte Kirchenhistoriker Erwin Gatz, wie Archivdirektor Professor Wynants betont. Der langjährige Rektor des Campo Santo Teutonico, der zeitlebens Verbindung zu Raeren hielt, weil er teils von dort stammte und seine Jugendzeit in Raeren verlebte, konnte das Erscheinen des Buches selbst nicht mehr erleben. Gatz starb vor zwei Jahren.
Cover: Geschichtsverein für das Bistum Aachen