Das Leben hat viele Facetten - schöne und weniger schöne Momente prägen und verändern uns. Davon und von vielem mehr handelt das neue Stück der Compagnie Irene K. mit dem Titel "Von Farben und Narben". Wenige Tage, vor der Premiere laufen die Proben auf Hochtouren. Irene Kalbusch und die Tänzer bereiten sich schon lange auf das Stück vor.
"Wir arbeiten immer in Perioden, weil die Tänzer Freelancer sind. Da müssen wir dann immer die richtigen Momente abpassen, in denen alle Zeit haben. So entsteht ein Stück dann über eine gewisse Dauer. Ich weiß nicht mehr genau, wann wir bei diesem Stück hier angefangen haben", erklärt Kalbusch. "Wir sehen uns dann immer wieder nach bestimmten Zeiten. Das kann anstrengend sein, weil die Sachen dann manchmal einfach nicht mehr im Kopf sind. Aber wir arbeiten jetzt mit Videoaufnahmen. So können sich die Tänzer dann auch immer noch einmal neu auf die Proben vorbereiten."
Von den vier Tänzern des Stücks sind drei schon länger Teil der Compagnie. Sie kennen sich gut, sind aufeinander eingespielt. Eine von ihnen ist Anaïs Van Eycken. Seit nunmehr 14 Jahren arbeitet sie mit Irene K. zusammen. Die Arbeit mit Irene K. ist immer eine kleine Herausforderung, sagt sie. Aber es mache auch sehr viel Spaß. Irene Kalbusch gebe dem Stück einen starken Rahmen, erlaube den Tänzern aber auch, eigene Ideen einzubringen, so Van Eycken.
Sich auf "Von Farben und Narben" einzulassen, sei für die Tänzerin nicht einfach gewesen. Auch sie habe sich zuerst in das Stück einfühlen und verstehen müssen, was dargestellt werden soll. Dann erst sei sie in der Lage gewesen, dem Stück ihre eigene Note zu verleihen.
Gegen 16 Uhr ist die Probe auf dem Werthplatz vorbei. Doch Feierabend ist noch lange nicht. Stattdessen geht es direkt weiter in den Alten Schlachthof, wo am Sonntag die Premiere des Stücks stattfindet.
Im Vergleich zum Tanzstudio ist die Bühne im Alten Schlachthof klein. Deshalb ist es wichtig, auch hier ausreichend zu proben.
Je näher die Premiere rückt, desto intensiver arbeiten die Tänzerinnen und Tänzer auch mit den richtigen Kostümen und Requisiten. Bei "Von Farben und Narben" sind das zum Beispiel Masken, die die Tänzerinnen und Tänzer tragen werden. Was diese Masken genau darstellen sollen und welche Geschichte das Stück am Ende wirklich erzählt, muss jeder Besucher für sich selbst herausfinden.
Lindsay Ahn