Es handelt sich dabei nicht um ein abendfüllendes Theaterstück, sondern um Spielszenen, die in die Museumsführungen eingebaut werden können.
"Es ist so gedacht, dass Schulgruppen, Familiengruppen oder auch Erwachsenengruppen im Museum anrufen können", erklärt Heinrich Heimlich, der künstlerische Leiter des Figurentheater FiThe. "Die können dann eine ganz normale Führung im Museum buchen und zusätzlich - als Zusatzpaket gewissermaßen - können sie noch eine kurze Theaterszene von circa 20 Minuten hinzu buchen".
Die Buchung der Theaterszene kostet natürlich extra. Wer anruft, kann sich aus drei Theaterszenen eine aussuchen, die bei der Museumsführung gezeigt werden soll. Das richte sich nach dem Interesse oder auch nach der der Alterszusammensetzung der Gruppe, so Heimlich.
Auch Schulen können sich melden. Im Rahmen des Projektes "Kultur macht Schule" werden die Kosten vom Ministerium übernommen. An den kommenden beiden Wochenenden werden mehrere Szenen hintereinander aufgeführt.
"Das ist einmal auf der Straße. Da erzählen wir mit Flachfiguren. Welche Menschen waren damals auf der Straße unterwegs? Wie sieht das da aus auf der Straße? Und anhand dieser Menschen, die vorbeiziehen, erzählen wir natürlich auch ein bisschen über die Zeit damals Anfang des Jahrhunderts, also 1900 ungefähr."
Die Flachfiguren sind vom Künstler Franz Josef Kochs speziell für dieses Projekt hergestellt worden. Sie stehen auf einem kleinen Fließband und rollen am Publikum vorbei. Und dabei werden Geschichten über die Menschen von früher erzählt.
"Das sind ganz einfache Kinder", schildert es der künstlerische Leiter von FiThe. "Ein Junge, der eine Ziege ausführen muss, weil die ja selbst fressen muss. Oder es kommt ein Bierkutscher vorbei. Auch die Postboten kommen vorbei und wir erzählen über diese Menschen."
Die zweite Szene wird von den Rotnasen gespielt. Dabei geht es um die früher aus Zink hergestellten Gegenstände. Eine Putzfrau ist gerade dabei, sie zu reinigen, und erzählt von ihrer Erinnerung an ihre Kindheit und was sie von ihren Großeltern erzählt bekommen hat. Es geht darum zu verdeutlichen, was diese aus Zink hergestellten Gegenstände mit dem Alltagsleben von damals zu tun hatten.
In der dritten Spielszene geht es um die Besonderheit der Grube in Kelmis. "Da geht es um diesen Bodenschatz, das Galmei. Für dieses Galmei haben sich die Herrscher schon über viele Jahrhunderte interessiert. Und es wurde sich natürlich auch darum gestritten. Also im Prinzip ist es Geschichte. Ganz plastisch und ganz anschaulich wollen wir das vermitteln", beschreibt es Heinrich Heimlich.
Anlässlich der Premiere am 8. Oktober erscheint auch ein Kinderbuch, das Interessierte ab Freitag im Museum kaufen können. In diesem Buch werden die im Theaterstück verwendeten Figuren in eine Geschichte eingebunden.
"Da ist ein kleiner Junge, der eigentlich auf der Postkarte fotografiert werden sollte. Er haut ab, rennt aus der Postkarte raus, rennt quasi aus der Geschichte raus, rennt durch das ganze Buch und ganz am Schluss schnappt ihn der Fotograf wieder, sagt: 'Du kommst her, stell dich mal hier hin. Jetzt machen wir das Abschlussfoto.' Und so ist es. Ein kleines Buch, in dem auch wirklich Geschichte erklärt wird, aber gleichzeitig auch eine Kindergeschichte eingebaut ist", sagt Heimlich.
Premiere ist am 8. Oktober um 18 Uhr im Museum Vieille Montagne.
Die weiteren Vorstellungen:
Familienrundgang:
am 9., 10., 16. und 17. Oktober um 16 Uhr
Empfohlen für Kinder ab 4 Jahren.
Eintrittskarte 8 € / 6 € für Kinder bis 12 Jahren
Abendrundgang:
Premiere am 8. Oktober um 18 Uhr
Weitere Aufführungen am 8. Oktober um 20:30 Uhr, am 9., 10., 15., 16. und 17. Oktober jeweils um 18 Uhr und 20:30 Uhr
Empfohlen ab 12 Jahren.
Eintrittskarte 10 €
Infos und Vorverkauf:
Museum Vieille Montagne
+32 87 65 75 04
mvm@kelmis.be
Mehr Informationen gibt es auch auf der Website des Museums.
sn/fk