Viele Menschen nehmen sich vor, eine Zeit lang auf etwas zu verzichten. Dabei geht es oft um die Gesundheit. Aus psychologischer Sicht kann ein solcher Verzicht für Zufriedenheit sorgen: Ich schaffe es, etwas wegzulassen, das ich gerne mache und an das ich gewöhnt bin.
Verzichtet wird auf Alkohol, Süßigkeiten oder Fleisch. Andere lassen das Auto stehen oder verordnen sich eine Zeit ohne Soziale Netzwerke.
Ursprung
Offiziell festgelegt wurde das Fasten vor Ostern auf der Versammlung verschiedener christlicher Kirchen im Jahr 325 (Erstes Konzil von Nicäa). Dabei ging es etwa darum, Streitpunkte wie die Regelung des Osterfestes beizulegen. Neu war das mit dem Fasten allerdings nicht: Schon vor dem Konzil mussten Tauf-Anwärter in den Tagen vor Ostern als Vorbereitung ihrer Taufe fasten - nach dem Vorbild Jesu.
Er verbrachte vor seinem öffentlichen Auftreten 40 Tage fastend in der Wüste, so eine biblische Erzählung. Verzichteten die frühen Christen radikal auf Nahrung? Nein. Schon damals ging es beim Fasten insbesondere um bestimmte Nahrungsmittel wie Fleisch.
Bei der Zahl 40 wurde ein wenig getrickst. Sie ist symbolisch und geht eben auf die biblischen Fastentage Jesu zurück. Um auf die gleiche Anzahl zu kommen, rechnet man: Aschermittwoch bis Gründonnerstag minus die Sonntage, an denen nämlich nicht gefastet werden muss. Das ergibt aber nur 38. Deshalb zählt man noch die Fastentage Karfreitag und Karsamstag dazu - obwohl die aus kirchlicher Sicht eigentlich schon zu Ostern gehören.
Andere Religionen
Fasten ist eine der fünf Säulen des Islam. Im Fastenmonat Ramadan - der neunte Monat des islamischen Mondkalenders - sollen Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang unter anderem auf Nahrung und Getränke verzichten.
Auch im Judentum essen und trinken die Gläubigen beim Fasten nichts. Es spielt eine bedeutende Rolle in der jüdischen Tradition, die mehrere Fastentage vorsieht. Besonders streng gefastet wird etwa am Versöhnungsfest Jom Kippur.
dpa/lo/km