Am 17. Mai 1620 wurde in der osmanischen Handelsstadt Philippopel - heute Plowdiw in Bulgarien - das erste Karussell in Betrieb genommen. Es war eine sehr einfache Konstruktion, die aus einem großen Wagenrad bestand, das mit Sitzpolstern bestückt war und per Handkurbel in Bewegung gesetzt wurde, zunächst wirklich von Menschenhand oder von Pferden.
Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert gab es dann in England die ersten dampfgetriebenen Karussells, später gab es dann auch Elektromotoren.
Auch die Sitzgelegenheiten haben sich über die Jahre geändert: Pferde waren sehr lange Zeit angesagt, später waren es dann Autos, Lokomotiven oder Comic-Figuren.
Das weltweit älteste erhaltene feststehende Karussell aus dem Jahr 1780 steht übrigens im Staatspark Hanau-Wilhelmsbad in Deutschland und wurde auch nach einer aufwendigen Restaurierung 2016 wieder in Betrieb genommen.
Auch nach 400 Jahren hat das Karussell eben noch seine Fans, und ist vor allem für Kleinkinder bestens geeignet. Schade nur, dass ausgerechnet im Jubiläumsjahr darauf verzichtet werden muss. Volksfeste, Jahrmärkte, Kirmes - aufgrund der Corona-Krise ist für den Sommer erstmal alles abgesagt. Und ob die Volksfeste im Herbst stattfinden können, steht noch in den Sternen - eine Katastrophe für die Schausteller, die um ihre Existenz bangen.
dpa/lo/mg