Die Texte sind geschrieben. Am Montag haben die "Jedermänner und -frauen" zum ersten Mal geprobt. Und zeitgleich haben treue Fans auch schon versucht, Karten beim Kulturellen Komitee der Stadt Eupen zu ergattern. Vergeblich: Erst ab Dienstag gibt es sie. Aber man weiß halt, dass sie meistens schnell ausverkauft sind.
Das motiviert natürlich immer wieder. So ist Edgar Paulus von Anfang an dabei. Und seit 25 Jahren gilt: Das Programm ist kritisch, schonungslos und manchmal auch knallhart, aber immer oberhalb der Gürtellinie. "Wir sind normal wie immer. Nicht unter der Gürtellinie! Und wir versuchen, mit jedem Freund zu bleiben, auch nach den Aufführungen. Weil man sich hier gegenseitig kennt, ist man doch etwas rücksichtsvoller", erklärt Paulus. "Anders wäre das, wenn man über die belgische Politik herfallen würde. Dort ist der Abstand zu den Politkern größer. Da könnte man sich etwas mehr herausnehmen, als wir es jetzt tun."
Es bleibt also auch freundlich. Dabei wird die belgisch-politische Großwetterlage nur am Rande behandelt. Schwerpunkt des Programms macht das politische Leben in Eupen aus. "Da wir alle aus Eupen sind, ist uns Eupen näher. Selbst wenn Regierungsstellen der DG in Eupen sind, ist die Heimatpolitik interessanter."
Das Jedermann-Programm hat in der Vergangenheit auch über Eupen hinaus von sich reden gemacht. Die Kabarettgruppe wurde sogar einige Male nach St. Vith eingeladen. In der Eifel ist man über politische Themen viel besser auf dem Laufenden, so der Eindruck von Edgar Paulus. Demnach war es nicht nur fürs Publikum eine Freude, sondern auch für die Jedermänner.
Ein neuer Gastauftritt außerhalb von Eupen ist derzeit zwar nicht geplant, aber thematisch gibt es im neuen Programm auch einen Blick über den Tellerrand hinaus. "Kelmis haben wir diesmal mit dem alten und neuen Bürgermeister drin. Und natürlich die Eifel mit dem Schwerpunkt Vivant-Wähler in Büllingen und Bütgenbach."
Ans Aufhören denkt man bei der Kabarettgruppe offenbar noch nicht nach. Zumindest, wenn man Edgar Paulus glauben darf. "Wir machen das ja seit 25 Jahren. Und wir finden immer mehr Stoffe, um ein neues Programm zusammenzustellen. Da sind wir den Politkern sehr dankbar."
Neun Aufführungen sind im Eupener Jünglingshaus (Neustraße 86) geplant. Die erste am 20. September. Karten gibt es zum Preis von neun Euro bei KultKom (Kirchstraße 15, 4700 Eupen, Tel.: 087 / 74 00 28).
Termine:
- Fr., 20.09.19 - 20:00 Uhr (Einlass eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn)
- Sa., 21.09.19 - 19:00 Uhr
- So., 22.09.19 - 19:00 Uhr
- Fr., 27.09.19 - 20:00 Uhr
- Sa., 28.09.19 - 19:00 Uhr
- So., 29.09.19 - 19:00 Uhr
- Fr., 11.10.19 - 20:00 Uhr
- Sa., 12.10.19 - 19:00 Uhr
- So., 13.10.19 - 19:00 Uhr
Manuel Zimmermann