Nach Aussage von Finanzminister Steven Vanackere hätte Belgien bevorzugt, dass im Kampf gegen die Krise Maßnahmen getroffen worden wären, um die Schutzmechanismen gegen Euro-Spekulanten zu verstärken.
Vanackere ist ein Befürworter von europäischen Obligationen. Die sogenannten Euro-Bonds könnten dazu beitragen, die Zinsunterschiede zwischen den Euro-Staaten zu verkleinern. Deutschland ist kategorisch dagegen, weil dann dort die Zinsen anziehen würden.
Der französische Präsident Sarkozy und die deutsche Kanzlerin Merkel bezeichneten den Haushaltspakt als ein sehr gutes Ergebnis der Verhandlungen. Auch der Präsident der Europäischen Zentralbank Draghi lobte die Vereinbarung.
23 EU-Staaten hatten sich auf einen Vertrag für mehr Haushaltsdisziplin geeinigt, um so der Euro-Krise entgegenzuwirken. Es handelt sich um die 17 Euro-Länder und sechs weitere EU-Staaten. In dem separaten Vertrag sollen eine Schulden-Grenze und automatische Sanktionen für Haushalts-Sünder festgelegt werden.
Zuvor hatte Großbritannien Vertragsänderungen der ganzen Europäischen Union für eine strengere Haushaltspolitik blockiert.
Die Finanzmärkte reagierten nervös und abwartend. Die europäischen Aktienmärkte tendierten ähnlich wie am Donnerstag. In Brüssel begann der BEL20 mit einem leichten Aufwärtstrend, der sich aber am Vormittag wieder abschwächte. Auch der Euro lag zum US-Dollar kaum verändert bei etwa 1,3337 Euro.
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vrt/est - Archivbild: epa