Erstmals seit Beginn der Proteste gegen den inzwischen zurückgetretenen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak
sind am Sonntagmorgen Teile des Tahrir-Platzes in Kairo wieder für den Fahrzeugverkehr freigegeben worden.
In der Mitte des Platzes harren aber noch einige hundert Demonstranten aus. Sie verlangen die Erfüllung ihrer Forderungen: Aufhebung des Ausnahmezustands und Auflösung des Parlaments.
Die Organisatoren der Massenproteste haben inzwischen einen Revolutionsrat gegründet. Er soll darüber wachen, dass das Militär die Forderungen der Demonstranten umsetzt. Anderfalls sollen neue Proteste starten.
Der Oberste Militärrat hält vorerst an der bisherigen Übergangsregierung unter Ministerpräsident Schafik fest. Die Machtübergabe an eine zivile Regierung soll über demokratische und faire Wahlen stattfinden. Die Anhänger der Protestbewegung kritisieren, dass es dafür noch keinen konkreten Zeitplan gibt.
Vor allem Israel reagierte erleichtert auf die Ankündigung des Militärrats, dass Ägypten alle internationalen Verträge einhalten wird. Damit bleibt auch das Camp David Abkommen uneingeschränkt in Kraft. Der Vertrag sichert seit 1978 den Frieden zwischen Ägypten und Israel. Die beiden Länder hatten bis dahin mehrere Kriege gegeneinander geführt.
dpa/okr/km - Bild: Khaled El Fiqi (epa)