Direkt in den Syrien-Konflikt eingreifen will die Nato nicht. Stattdessen könnte das westliche Militärbündnis Aufklärungsflugzeuge bereitstellen. Die sollen über der Türkei oder im internationalen Luftraum eingesetzt werden, um die internationale Koalition gegen den IS zu unterstützen - nicht aber über die Konfliktgebiete in Syrien und dem Irak.
Die USA hätten damit zwar kein Problem, die Europäer - vor allem die Deutschen - befürchten aber, dass durch ein aktives Eingreifen der Nato die ohnehin schwierigen Friedensbemühungen weiter erschwert werden könnten. Grünes Licht geben aber nicht die Verteidigungsminister, sondern die Staats- und Regierungschefs beim kommenden Nato-Gipfel Anfang Juli in Warschau.
Die massive Aufstockung der Militärpräsenz im Norden und Osten des Bündnisgebiets ist dagegen so gut wie beschlossene Sache. Insgesamt vier Bataillone von jeweils 1.000 Mann sollen den Nato-Mitgliedern Estland, Lettland, Litauen und Polen zusätzliche Sicherheit geben. Besagte Länder fühlen sich seit der russischen Annexion der Krim vor gut zwei Jahren von ihrem mächtigen Nachbarn bedroht.
Alain Kniebs - Bild: John Thys/AFP