Die israelische Militäraktion gegen einen Schiffskonvoi mit Hilfsgütern für den Gazastreifen, bei der mehrere Menschen ums Leben kamen, stößt international auf Kritik.
Für die Europäische Union forderte die Außenbeauftragte Ashton eine Untersuchung der Vorgänge. Zugleich drängte sie Israel, Hilfslieferungen für den Gazastreifen zuzulassen.
Vanackere und Michel: unverhältnismäßig
In Brüssel äußerte sich Außenminister Vanackere besorgt. Die Aktion der Armee gegen den Schiffskonvoi sei "unverhältnismäßig". Die internationale Gemeinschaft und auch Belgien hätten immer gefordert, dass der Zugang zum Geazastreifen für Hilfgüter frei bleiben müsse.
Ähnlich äußerte sich der scheidende Föderalminister für Entwicklungszusammenarbeit, Charles Michel.
Die israelische Botschafterin in Belgien, Tamar Samash, machte die Menschenrechtsaktivisten an Bord der Schiffe für die Eskalation der Gewalt verantwortlich.
Demonstration vor Konsulat in Istanbul
Das türkische Außenministerium protestierte und bestellte den israelischen Botschafter ein. Syrien verlangt eine Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga. Palästinenserpräsident Abbas sprach von einem Massaker und ordnete eine dreitägige Staatstrauer für die palästinensischen Gebiete an.
Vor dem israelischen Generalkonsulat in Istanbul haben am Morgen wütende Demonstranten gegen den israelischen Angriff protestiert. Einige der etwa hundert Demonstranten versuchten, das Gelände zu stürmen. Sie wurden aber gestoppt.
dpa/afp/jp