Die Flutwelle an der Warthe gefährdet weiter den Westen Polens. Der Scheitelpunkt des rechten Nebenflusses der Oder floss am Morgen durch Posen, die größte Stadt der Region, berichtete der Fernsehsender TVPInfo.
Der Pegel sei um einen Zentimeter auf 6,65 Meter gefallen, hieß es aus dem Krisenstab. Einige Straßen stehen unter Wasser.
Einwohner weiterer Ortschaften an der Warthe bereiten sich auf mögliche Überschwemmungen vor. In der Nacht regnete es stark in der Region.
Mindestens 22 Menschen kamen in den letzten zwei Wochen ums Leben.
Polen rechnet mit rund 100 Millionen Euro Unterstützung aus dem EU-Solidaritätsfonds. Nach ersten Einschätzungen könnten sich die Flutschäden auf mehr zehn Milliarden Zloty (2,5 Milliarden Euro) belaufen.
Deutschland: Deiche scheinen zu halten
Die Deiche an der Oder rund um Frankfurt haben der Flutwelle bisher standgehalten. Die Gefahr sei aber noch nicht vorbei, betonte der Präsident des Landesumweltamtes in Brandenburg.
Wegen des zu erwartenden Zuflusses aus der Warthe in die Oder werde die Alarmbereitschaft noch etwa eine Woche andauern. Die Deiche waren an dieser Stelle von Grund auf erneuert worden.
Mittlerweile sind mehr als 1100 Helfer im Einsatz, seit Mittwoch haben insgesamt fast 4000 Menschen angepackt. Das Landeskatastrophenschutzlager in Beeskow gab seit Beginn des Hochwassers rund 300.000 Sandsäcke, 26 Pumpen, fünf Notstromaggregate, eine Sandsackfüllmaschine sowie Deichfolien aus.
Die Flut wandert nach Norden, während im Süden Brandenburgs, oberhalb der Warthe-Mündung, die Wassermassen bereits zurückgegangen sind. Allerdings gilt nach wie vor die höchste Alarmstufe 4.
dpa/es - Bild: epa