Der berühmteste Boxer der Sport-Geschichte, Muhammad Ali, ist im Alter von 74 Jahren in einem Krankenhaus bei Phoenix gestorben. Das teilte ein Sprecher der Familie dem US-Sender NBC News mit.
Der dreimalige Schwergewichtsweltmeister war am Donnerstag wegen Atemproblemen in das Krankenhaus eingeliefert worden. Sein Sprecher sagte daraufhin, er werde von einem Ärzteteam betreut und befinde sich in guter Verfassung. Es sei mit einem kurzen Krankenhausaufenthalt zu rechnen.
Internationale Medien berichteten aber bereits zu diesem Zeitpunkt, dass sein Zustand ernster sei. Alis einstiger Rivale Sugar Ray Leonard schrieb auf Twitter: «Gebete und Segen für mein Idol, meinen Freund & ohne Frage, den Größten aller Zeiten.»
Der an Parkinson leidende Ali, dreifacher Weltmeister im Schwergewicht und Olympiasieger im Halbschwergewicht, hatte seine Karriere im Jahr 1981 beendet. In den vergangenen Jahren war er wegen gesundheitlicher Beschwerden mehrfach im Krankenhaus behandelt worden, darunter zweimal im Jahr 2014 und einmal im vergangenen Jahr.
Ali gewann 1960 Olympisches Gold. Damals hieß er noch Cassius Clay. Erst fünf Jahre später, als er zum Islam übertrat, nahm er den Namen Muhammad Ali an.
Der begnadete Boxer wurde im Februar 1964 erstmals Schwergewichtsweltmeister. Er bezwang damals Sonny Liston und beschrieb seinen eleganten Boxstil mit den Worten: «Schweben wie ein Schmetterling, stechen wie eine Biene.» Weitere zweimal krönte sich Ali danach zum Champion. Er lieferte dabei in seiner Karriere unvergessliche Kämpfe wie den «Rumble in the Jungle» oder den «Thrilla in Manila».
Trotz seiner Rücktrittsankündigung im Juni 1979 zog es Ali noch einmal in den Ring. Er hörte nicht auf die Warnungen von Ärzten und trat im Oktober 1980 gegen Larry Holmes an. Ali verlor nach Kampfabbruch. Seinen 61. und letzten Profi-Kampf (56 Siege) bestritt er ein gutes Jahr später. Wieder verlor Ali, Gegner am 11. Dezember 1981 in Nassau war damals Trevor Berbick.
Sohn eines Plakatmalers
Ali wurde am 17. Januar 1942 in Louisville als Sohn eines Plakatmalers geboren. Seit seinem Olympasieg in Rom prägte er den Boxsport, im Ring und auch außerhalb. So unterstützte er tatkräftig die Bürgerrechtsbewegung in den USA, auch verweigerte den Kriegsdienst in Vietnam. Dafür wurde er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und musste seinen ersten Weltmeisterschaftstitel abgeben.
Er schloss sich der politischen Organisation "Black Moslems oder Nation of Islam" an und nannte sich nach deren Vorsitzendem Elijah Mohammad. Seinen ursprünglichen Namen Cassius Clay legte er ab, dies sei ein Sklavenname, begründete es medienwirksam.
Ali war Zeit seines Lebens eine Ikone. Als er 1996 schon gezeichnet von seiner Krankheit das Olympische Feuer entzündete, sorgten die Bilder weltweit für Ergriffenheit. In der Öffentlichkeit zeigte sich Ali in den vergangenen Jahren immer seltener.
Beisetzung in Louisville
Ali wird in seiner Heimatstadt Louisville im US-Bundesstaat Kentucky beerdigt. «Seine Familie dankt allen für ihre Gedanken, Gebete und ihre Unterstützung und bittet derzeit um die Achtung ihrer Privatsphäre», erklärte Pressesprecher Bob Gunnell am Samstag.
Weitere Details zur Beerdigung sollen später am Tag in Phoenix, Arizona, veröffentlicht werden.
Obama würdigt Ali
US-Präsident Barack Obama hat Muhammad Ali als einen Mann gewürdigt, «der die Welt aufgerüttelt hat». Und die Welt sei deshalb besser, hieß es in einer am Samstag in Washington veröffentlichten schriftlichen Erklärung. Ali sei nicht nur ein großartiger Kämpfer im Ring gewesen, «sondern auch ein Mann, der für das gekämpft hat, was richtig war. Er hat für uns gekämpft», sagte Obama mit Blick auf Alis Einsatz für die Bürgerrechte.
«Muhammad Ali war The Greatest. Punkt.»
dpa/rkr/jp - Bild: Belga (Archiv)