Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) soll mehrere geheime Gefängnisse betreiben, wie aus dem Bericht des UN-Hochkommissars für Menschenrechte vom Freitag hervorgeht.
Ende Mai war eine UN-Delegation aus Protest abgereist, weil ihr der Zugang zu SBU-Einrichtungen verwehrt worden war. Der UN-Vertreter Ivan Simonovic sagte in Kiew, in dem seit April 2014 andauernden bewaffneten Konflikt seien mehr als 9.400 Menschen getötet worden. Mehr als 21.700 seien verletzt worden.
Die Delegierten sammelten von November bis Mitte Mai Berichte von Opfern auf dem Gebiet, das von der Kiewer Regierung beherrscht wird. Die Ex-Gefangenen warfen dem Geheimdienst vor, mit Schlägen, Elektroschocks und angedrohten Vergewaltigungen zu arbeiten. Um Verschleppte gefügig zu machen, würden auch Angehörige mit Folter oder Vergewaltigung bedroht. Die Vorwürfe trafen direkt den SBU, während frühere Berichte vor allem Menschenrechtsverstöße durch sogenannte Freiwilligenbataillone verzeichnet hatten.
Gleichzeitig listet der Bericht Fälle von Folter und Entführungen auf Separatistenseite auf. Im Gegensatz zum Regierungsgebiet seien die Grundrechte von 2,7 Millionen Menschen dort gar nicht geschützt.
dpa/mh