Nach mehreren rassistischen Vorfällen hat die niederländische Politik schockiert reagiert und Maßnahmen gefordert. "Rassismus und Diskriminierung sitzen hartnäckig tief in unserer Gesellschaft", sagte der Fraktionsvorsitzende der sozialdemokratischen Regierungspartei, Diederik Samsom, am Dienstag im niederländischen Radio. Der Sozialdemokrat forderte auch Maßnahmen gegen "strukturelle Diskriminierung" bei der Polizei.
Anlass der Empörung war eine rassistische Hass-Attacke gegen eine ehemalige TV-Moderatorin nach ihrer Ankündigung, in die Politik zu gehen. Die schwarze Niederländerin Sylvana Simons war daraufhin vor allem in den sozialen Netzwerken heftig beschimpft worden. Auch der rechtsliberale Ministerpräsident Mark Rutte hatte diese Attacken scharf verurteilt.
Empört reagierten Politiker auch nach Bekanntwerden des Berichts des prominenten schwarzen Rappers Typhoon, der am Montag mit seinem Auto grundlos von der Polizei angehalten worden war. Ein Polizeisprecher hatte eingeräumt, dass dabei "auch die Hautfarbe eine Rolle" gespielt habe. Der niederländische Musiker erklärte auf Facebook: "Das ist leider das X-te Mal, das mir das passiert, und dann bin ich noch prominent."
dpa/rkr/km