Die Angaben stützten sich auf Befragungen von Überlebenden in Italien. Am Sonntag war das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen noch von rund 700 Ertrunkenen beim Kentern von drei Booten ausgegangen. Inzwischen gebe es aber Zeugenaussagen von Flüchtlingen, die Sizilien erreichten und von weiteren Unglücken berichteten. Die Fluchtroute auf der Seestrecke zwischen Nordafrika und Italien erweise sich damit erneut als die mit Abstand gefährlichste.
Insgesamt haben nach UN-Erkenntnissen seit Anfang des Jahres 2.510 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer ihr Leben verloren, die weitaus meisten auf der Libyen-Italien-Route. In den ersten fünf Monaten 2015 seien 1.855 Todesfälle von Flüchtlingen im Mittelmeer erfasst worden, während es 2014 im gleichen Zeitraum 57 waren.
dpa/est