Es war dann doch wieder eine Marathonsitzung nötig, um Griechenland aus der Patsche zu helfen; ein Selbstläufer ist das offensichtlich nie. 10,3 Milliarden bekommt Griechenland. Daneben verständigten sich die Finanzminister der Eurozone auch auf Maßnahmen zur Senkung des enormen griechischen Schuldenberges. Damit ist die Gefahr eines Staatsbankrotts erst einmal wieder für den Sommer gebannt.
Problematisch war diesmal weniger die Haltung der griechischen Regierung, sondern vor allem eine Forderung des Internationalen Währungsfonds. Der IWF hatte Maßnahmen zur Senkung der griechischen Staatsschuld gefordert; ansonsten sei das Rettungsprogramm einfach nicht realistisch. Das Wort "Schuldenschnitt" wollte dabei aber niemand in den Mund nehmen. Vor allem Deutschland aber auch Länder wie Belgien waren dagegen. Fakt ist, dass der IWF seine Beteiligung an dem Hilfsprogramm davon abhängig machte.
Schuldenerleichterungen sollen also doch kommen. Wie die im Einzelnen aussehen sollen, das muss aber noch geklärt werden.
Die griechische Regierung hatte in der vergangenen Woche ihren Teil beigetragen, indem sie neue Reformen durchs Parlament brachte, unter anderem neue Rentenkürzungen.
Die Hilfsgelder können jetzt also fließen. Bereits in gut einem Monat soll Athen 7,5 Milliarden Euro erhalten; damit kann also eine für Juli ausstehende Kreditrückzahlung unter anderem an den IWF erfolgen.
rop - Bild: John Thys (AFP)