Französische Polizisten haben die Blockade einer Raffinerie und eines Treibstofflagers in der Nähe von Marseille geräumt. Die Beamten setzten am Morgen Tränengas gegen Gewerkschaftsaktivisten ein, die seit einem Tag die Zugänge der Raffinerie blockierten.
Die Behörden begründeten das Vorgehen mit Widerstand: Die Aktivisten hätten Wurfgeschosse gegen die Polizisten gerichtet und Paletten sowie Reifen angezündet. Premierminister Manuel Valls hatte zuvor ein entschlossenes Handeln angekündigt, um eine Treibstoff-Knappheit zu verhindern. Ein Gewerkschaftssprecher warf den Behörden gewaltsames Vorgehen vor und sagte, das seien beinahe "Kriegsszenen".
Blockaden und Streiks gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform hatten in den vergangen Tagen zu Versorgungsengpässen an Tankstellen geführt. Am Montag waren sechs von acht Raffinerien des Landes von den Aktionen betroffen, 20 Prozent der Tankstellen waren nach Angaben des Verkehrsstaatssekretärs Alain Vidalies geschlossen oder hatten große Versorgungsschwierigkeiten.
belga/dpa/cd - Bild: Boris Horvat (AFP)